GfK-Studie „Küche und Kochen in Deutschland 2007“
Wenn Deutschland den Kochlöffel
schwingt, kommen heimische und klassische Gerichte wieder
häufiger auf den Tisch. Den Fernsehköchen und Müttern daheim
sei Dank. Ebenso im Trend liegen in diesem Jahr gesunde und vegetarische
Speisen sowie Fisch. Dies sind Ergebnisse der Studie
„Küche und Kochen in Deutschland 2007“ der GfK Panel Services
Deutschland.
Aus der nach 2003 und 2005 zum dritten Mal durchgeführten Erhebung
geht hervor, dass viele Tendenzen der letzten Jahre an Schwung gewinnen.
Allerdings hat sich die Grundhaltung der 5.000 befragten Privathaushalte
zum Kochen kaum verändert.
Rund 70 Prozent sagen von sich, sie können
gut (53 Prozent) oder sehr gut (16 Prozent) kochen. Ein Fünftel der Befragten
gibt an, bereits einen Kochkurs besucht zu haben. Insbesondere in Süddeutschland
wird gerne Essen zubereitet, während in der Mitte des Landes
der Herd häufiger kalt bleibt. Leicht abgeschwächt auf 31 Prozent hat sich
die Freude der Deutschen am Backen, die 2005 noch auf einem hohen Niveau
von 33 Prozent lag. Aktuell behaupten 19 Prozent der Haushalte sehr
gute „Bäcker“ zu sein.
Vitamine und Fisch auf dem Tisch>
Auffällig ist der weiterhin verstärkte Trend hin zu gesunder Kost. Insgesamt
72 Prozent der Befragten schätzen frische, selbst zubereitete Zutaten und
lehnen industriell gefertigte Nahrungsmittel sowie Fertiggerichte ab. Im Jahr
2003 waren dies nur 63 Prozent. Fastfood wie Pommes frites und Hotdog
wurden 2003 noch von zehn Prozent mindestens einmal in der Woche verzehrt,
dieses Jahr sind es nur sieben Prozent. Auch kochen immer mehr
Bundesbürger fettarm, mit 55 Prozent mehr als die Hälfte der Befragten.
Diesem Trend entspricht auch, dass 73 Prozent der Haushalte angeben, sie
würden sehr auf einen abwechslungsreichen und ausgewogenen Speiseplan
achten. Vor vier Jahren waren es 71 Prozent.
Besonders beliebt ist Salat,
den drei von vier Befragten mindestens einmal pro Woche zubereiten. Häufiger
auf den Tisch als 2003 kommt in diesem Jahr Fisch. Der Anteil stieg im
Vierjahresvergleich von 28 auf 32 Prozent der Haushalte. Auch die vegetarische Kochkunst hat aufgeholt. Insgesamt 36 Prozent der Befragten servieren
wenigstens einmal wöchentlich fleischlose Kost, was einem Zuwachs
von drei Prozent gegenüber 2003 entspricht.
Deutsche Küche holt auf
Ob schwäbisch oder bayerisch – die deutsche regionale Küche ist in den
letzten Jahren deutlich beliebter geworden. Gegenüber 2003 stieg der Anteil
der Haushalte, die mindestens einmal pro Woche heimische Kost zubereiten,
von 39 auf 42 Prozent. Spätzle, Semmelknödel, Schnitzel, die klassischen
Weiß- und Bratwürste sowie Eintopfgerichte mögen solche Gaumenfreuden
sein. Auch ist davon auszugehen, dass der momentane Boom der
Fernsehkochshows und die FIFA-Fußball-WM im letzten Jahr das Comeback
der deutschen Gerichte beflügelt haben. Hingegen sind Pizza und Pasta auf
dem Rückzug. Die italienische Küche steht derzeit nur bei 21 Prozent der
Befragten auf dem Wochenspeiseplan. Im Jahr 2003 waren es noch 24
Prozent, die mindestens alle sieben Tage all’italiana zubereiteten.
Bewährte Rezepte
Weil die Ansprüche an den Nährwert und die Zubereitung gestiegen sind,
schauen immer mehr Befragte der Mutter beim Kochen über die Schulter.
Deren bewährte Rezepte sind bei 45 Prozent beliebt. Im Jahr 2003 lag der
Wert noch bei 40 Prozent. Der Anteil der Haushalte, die beim Kochen gerne
experimentieren, stagniert im Vierjahresvergleich bei 45 Prozent. Auch bei
besonderen Anlässen, wenn zum Beispiel für Gäste gekocht wird, werden
altbewährte Gerichte exotischen und ausgefallenen Speisen vorgezogen.
Hier kommen allerdings vermehrt besondere und qualitativ hochwertige
Zutaten zum Einsatz.
Zur Studie
„Küche und Kochen in Deutschland 2007“ ist eine Grundlagenstudie der GfK
Panel Services Deutschland, Bereich GfK-Living. Befragt wurden 5.000 repräsentativ
ausgewählte Haushalte zu ihrem Koch- und Backverhalten aber
auch zur Einrichtung der Küche, zur Ausstattung mit Möbeln und Elektrogeräten
sowie zu Reinigung und Geschirrspülen. In wesentlichen Teilen stellt
die Studie eine Wiederholung der in den Jahren 2003 und 2005 durchgeführten
gleichnamigen Erhebungen dar, so dass Veränderungen und Trends
im Zeitablauf feststellbar sind.