Qualitätsstandards für die Schulverpflegung

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE)
veröffentlicht in Berlin die ersten bundesweiten
Qualitätsstandards für die Schulverpflegung und setzt damit den
Meilenstein zur Qualitätssicherung in der Schulverpflegung.
Jede
Ganztagsschule steht in der Pflicht, eine Mittagsmahlzeit
anzubieten. Eine optimale Schulverpflegung kann die
Konzentrations- und Lernfähigkeit sowie die schulischen
Leistungen der Kinder und Jugendlichen fördern. Hier setzen die
neuen Qualitätsstandards an und helfen allen an der
Schulverpflegung Beteiligten bei der praktischen Umsetzung.

Unter dem Motto „Schlauer essen. Besser lernen –
Qualitätsstandards für die Schulverpflegung“[1] treffen sich rund
200 Teilnehmer zum Auftaktsymposium der DGE. Experten,
Verantwortliche und Entscheidungsträger aus den Bereichen Schule,
Ernährung, Bildung und Politik diskutieren Lösungen, wie die
Verpflegung unserer Kinder und Jugendlichen verbessert werden
kann und was sich noch ändern muss, damit Qualität in den Schulen
praktikabel ist.

Das Symposium widmet sich den Qualitätsstandards
auch in der Praxis: In der Mittagspause können sich die
Teilnehmer davon überzeugen, wie schmackhaft das Essen nach den
neuen Standards ist! Die im Nationalen Aktionsplan verankerten
Qualitätsstandards wurden im Auftrag des Bundesministeriums für
Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) vom
Projekt „Schule + Essen = Note 1″[2] der DGE in Zusammenarbeit mit
dem Arbeitskreis Schule – Ernährung – Bildung[3] erarbeitet und mit
den Ländern abgestimmt.

Hintergrundinformation:

Mit den vorliegenden Qualitätsstandards werden präzise und damit
überprüfbare Anforderungen an die Schulverpflegung gestellt und
die Verknüpfungen zur Ernährungs- und Verbraucherbildung
geschaffen. Sie sind als Grundlage für Leistungsverzeichnisse und
Ausschreibungen geeignet und dienen zur ständigen Überprüfung von
Qualität. Hierfür liefern Checklisten die entsprechende Basis.

Prof. Ulrike Arens-Azevêdo, Hochschule für Angewandte
Wissenschaften Hamburg, macht anhand der Daten des Kinder- und
Jugendgesundheitssurveys (KiGGS[3]) den Handlungsbedarf deutlich.
Die repräsentativen Daten zeigen, dass z. B. Übergewicht und
Essstörungen weit verbreitet sind. Ganztagsschulen bieten eine
gute Möglichkeit, Einfluss auf die Ernährungssituation und damit
die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu nehmen. Dies umso
mehr, je besser es gelingt, die Verhältnisse durch ein
entsprechendes Verpflegungsangebot und das Verhalten durch eine
sinnvolle Ernährungserziehung in Einklang zu bringen. Eine
regelmäßige Qualitätssicherung erleichtert die Herstellung und
Ausgabe vollwertiger Speisen. Dies erfolgt mit Hilfe von
Standards. Sie sind die Messlatte für die Qualität einer
Dienstleistung bzw. eines Produktes. Sie erfassen alle
Dimensionen der Schulverpflegung, dazu zählen
Ernährungsphysiologie, Sensorik und Hygiene wie auch Service,
Kommunikation und Atmosphäre. Zu wünschen ist laut Prof.
Arens-Azevêdo, dass die zuständigen Landesministerien die
Verbreitung der Standards nach Kräften unterstützen. Schulträger,
-leitungen und -gremien, Elternvertretungen und die Anbieter von
Schulverpflegung sollten gemeinsame Anstrengungen unternehmen,
eine gute Qualität der Verpflegung zu gewährleisten, damit die
geistige und körperliche Leistungsfähigkeit von Kindern und
Jugendlichen gefördert und ein günstiges Ernährungsverhalten
rechtzeitig geprägt werden kann.

„Was wir nicht frühzeitig in der Bildung leisten, kommt uns
später teuer zu stehen“, sagt Prof. Dr. Ines Heindl, Institut für
Ernährungs- und Verbraucherbildung der Universität Flensburg, in
ihrem Beitrag zur Bedeutung der schulischen Ernährungsbildung.
Schulen sind ideale Orte, Kinder, Jugendliche, Lehrkräfte und
Eltern in ihrem Gesundheitshandeln zu erreichen. Hier kann ihnen
die Herkunft der Lebensmittel nahe gebracht werden. Aus
geschmacklich anregenden und dabei ausschließlich
gesundheitsförderlichen Essensangeboten sollten die Kinder und
Jugendlichen selbst wählen können. Idealerweise sind in Schulen
fachliche Botschaften, z. B. im Unterricht, und alltägliche
Erlebnisse von Lebensmittelangebot und -auswahl aufeinander
abgestimmt. Die Essatmosphäre ist fröhlich, gemütlich und
stressfrei. Beim Essen wird Zeit zum Genießen gelassen und es
gibt Anreize für viel Bewegung. Qualitätsstandards und die
Sicherstellung ihrer Umsetzung sind dabei Voraussetzungen eines
optimalen Verpflegungsangebotes als Vorbild für nachhaltige
Ernährungs- und Verbraucherbildung.

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