Neue Studien über des Deutschen liebstes Laster: Kaffee
In Deutschland liegt der
durchschnittliche Kaffeeverbrauch bei 146 Litern pro Person und Jahr –
und damit an erster Stelle aller Getränke, noch vor Wasser und Bier. Hin
und her wurde diskutiert. Ist Kaffee ein Flüssigkeitsräuber, der dem
Körper wertvolles Wasser entzieht? Wie viel Konsum ist noch gesund?
Das Gesundheitsportal PhytoDoc ging der Frage nach und gibt Entwarnung.
Täglich können bis zu vier Tassen Kaffee (das entspricht etwa 350
Milligramm Koffein) getrunken werden, ohne dass die Gesundheit gefährdet
wird.
Dr. Gunda Backes, Ernährungsexpertin bei PhytoDoc, erläutert dies wie
folgt: „Neue Studien zeigen, dass Kaffee den Körper nicht entwässert, er
kann also in die Flüssigkeitsbilanz eingerechnet werden. Ein maßvoller
Kaffeekonsum eignet sich sogar für viele Menschen, die sonst eher wenig
trinken. Es stimmt zwar, dass Koffein einen harntreibenden Effekt hat,
diese Wirkung ist jedoch nur vorübergehend und bei regelmäßigen
Kaffeetrinkern nur gering ausgeprägt. Innerhalb von 24 Stunden gleicht
sich der Flüssigkeitshaushalt wieder aus. Mein Tipp lautet trotzdem:
Trinken Sie zu jeder Tasse Kaffee ein Glas Wasser, dann gewöhnt man sich
an die empfohlene Aufnahme der Tages-Flüssigkeitsmenge von 1,5 Litern.“
Fazit: Kaffee bleibt ein Genussmittel und ist daher nicht als
Durstlöscher geeignet. Mineralwasser, Fruchtschorlen oder ungesüßte
Früchte- und Kräutertees sind die bessere Alternative.
Warum Kaffee die Nieren in Schwung hält und welche Krankheiten
möglicherweise durch Koffein verhindert werden? Mehr Infos zu den
Wirkungen von Kaffee unter: http://www.phytodoc.de/news/
Die Ernährungsexpertin:
Dr. Gunda Backes veröffentlicht ihre Expertentipps monatlich auf
Phytodoc. Sie studierte Ökotrophologie an der Universität Bonn und
spezialisierte sich am Institute of Food Research, Reading (UK) und
Istituto di Microbiologia agraria, Bari (I). Sie war unter anderem
Pressesprecherin des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung
Potsdam- Rehbrücke (DlfE) und arbeitet als Fachjournalistin und
Referentin in Berlin. ( http://www.nutricomm.de )
Kaffee – Basiswissen
Die Kaffeepflanze gehört zur Familie der Rötegewächse (Rubiaceae) und
ist damit ein Verwandter unseres heimischen Waldmeisters (Galium
odoratum). Ursprünglich ist der Kaffeestrauch in Äthiopien beheimatet.
Erst im 18. Jahrhundert bauten die Europäer die Kaffeepflanze in der
Karibik an. Heute sind die größten Kaffeeproduzenten Brasilien und
Vietnam. Die bekanntesten Sorten sind Coffea arabica (Arabica-Kaffee)
und Coffea canephora (Robusta-Kaffee). Sie machen zusammen mehr als 90
Prozent der weltweiten Ernte aus.