Kartoffel-Genuss auf Vorrat

Wer jetzt über Land fährt, kann es manchmal förmlich riechen: Der herrlich erdige Duft von frisch geernteten Kartoffeln liegt in der Luft. Die Ernte der heimischen Speisekartoffeln beginnt in der Regel im August und dauert traditionsgemäß bis Ende
Oktober. Damit beginnt die klassische Zeit, um Kartoffeln einzulagern.

„Wer allerdings über keinen kühlen, geeigneten Vorratsraum verfügt, ist besser beraten, auf Kleinpackungen zurückzugreifen, die der Handel und direkt vermarktende Landwirte anbieten und die sich rasch aufbrauchen lassen“, empfiehlt Sabine Sulzer von
der CMA Centralen Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft. Nicht sachgemäße, zu warme Lagerung führt bei Kartoffeln rasch zum Abbau wertvoller Vitamine wie Vitamin C und zu Wasserverlusten. Auch fangen die Knollen schnell an
auszukeimen. Eine Alternative zum Kartoffelkeller kann in Herbst und Winter der Balkon sein, doch nur gut abgedeckt und so lange die Temperaturen nicht gegen Null Grad sinken. Zu tiefe Temperaturen führen zum Süßwerden der Kartoffeln durch
Stärkeabbau.

Für ein gleichbleibendes Angebot an qualitativ hochwertigen Speisekartoffeln aus heimischem Anbau bis April/Mai sorgen heutzutage vollklimatisierte Lagerhäuser, in die die Kartoffeln direkt nach der Ernte gebracht werden. Hier finden die Knollen
ideale Lagerbedingungen vor: konstant kühl, trocken, dunkel und gut belüftet. Gesunde, unbeschädigte Kartoffeln halten sich am besten bei vier bis sieben Grad Celsius. Bei diesen Temperaturen kommen die natürlichen Stoffwechselvorgänge in den
Knollen zur Ruhe. Inhaltsstoffe, Konsistenz und Geschmack bleiben so optimal erhalten. Auch die Luftfeuchtigkeit wird in den Lagerhallen fortlaufend kontrolliert. Sie ist mit rund 90 Prozent relativ hoch und verhindert ein Austrocknen der Knollen.
Zum Vergleich: In Wohnräumen wird eine Luftfeuchtigkeit von 45 bis 65 Prozent als angenehm empfunden.

Kartoffeln sehen robust aus, doch Vorsicht: Die Knollen bekommen Flecken unter der Schale, wenn sie gestoßen oder geworfen werden. Auch dürfen sie nicht dem Licht ausgesetzt werden, da sie sich sonst grün färben und Solanin bilden. Daher grüne
Stellen vor dem Zubereiten unbedingt entfernen. Nach dem Waschen die Kartoffeln zubereiten, denn gewaschene Kartoffeln sind nicht mehr lagerfähig. Und noch ein Tipp: Kartoffeln nach dem Einkauf aus der Folienpackung nehmen und nicht zusammen mit
Äpfeln lagern.

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