Mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 85 Jahren belegen die Japanerinnen weiterhin Platz eins der weltweiten Langlebigkeits-Charts (die Männer kommen auf Platz drei) und die Experten sind sich einig – das liegt vor allem an ihrer Ernährung. Mehr noch: Japaner werden statistisch gesehen wesentlich seltener von ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten heimgesucht, die uns so sehr zu schaffen machen: Bluthochdruck und Diabetes, Herzinfarkt und Schlaganfall sowie bestimmte Krebsarten.
Gert Anhalt trifft Seetang-Fischer auf Hokkaido, die das nahrhafte und vitaminreiche Meeresgemüse in mühevoller Handarbeit ernten und trocknen, lernt die beliebten Soba-Nudeln aus Buchweizen kennen, die den Blutdruck senken und ergründet in Mito die wundersame Welt der gegorenen Sojabohne, die als so genannter Natto auf jeden japanischen Frühstückstisch gehört. Ein für Nicht-Japaner eher spröder Genuss – jedoch verhindert dieser Natto nach Expertenmeinung die Bildung von Blutgerinnseln.
Die japanische Hauptstadt Tokio erlebt der Reporter als die essensversessenste Stadt der Welt und begreift, dass Japaner auch deswegen so gut und gesund essen, weil sie nicht wie wir an der Ernährung sparen: Die Deutschen wenden im Durchschnitt gerade mal acht Prozent ihres verfügbaren Einkommens für Nahrungsmittel auf. Die Japaner aber 25 Prozent. Und das nicht nur, weil ein hochklassiges Rindersteak in Japan gerne mal 300 Euro kostet.
In der Stadt Matsusaka begleitet Gert Anhalt einen Rinderzüchter mit seinen teuren Kobe-Kühen zur Fleischauktion und erforscht in der alten Kaiserstadt Kyoto die erlesensten Genüsse der raffinierten japanischen Hofküche. Deren wichtigster Regel würde jeder Ernährungsberater begeistert zustimmen: Nur Lebensmittel aus der Saison und aus der Region kommen auf den Tisch. Und man isst sich hier nicht prall satt, sondern isst sich nur zufrieden – gesünder geht’s nicht.
Phoenix, Dienstag, 28.08., 18:30 – 19:15 Uhr