Grüner Tee

US-Forscher des Arizona Cancer Center
http://www.azcc.arizona.edu und der Division of Cancer Prevention am
National Cancer Institute http://www.cancer.gov in Bethesda sind dem
„Gesundheitsgeheimnis“ des Grünen Tees einen Schritt näher gekommen.
Demnach hilft der im Tee enthaltene Gerbstoff Catechin dem Körper bei
der Entgiftung – und das könnte ein Grund dafür sein, warum er vor Krebs
schützt, berichten die Wissenschaftler in der jüngsten Ausgabe des
Wissenschaftsmagazins Cancer Epidemiology.

In der jüngsten Untersuchung haben sich die Forscher um H.-H. Sherry
Crow auf eine bestimmte Gruppe von Proteinen namens
Glutathion-S-Transferasen (GST) konzentriert. GST sind eine Familie von
Enzymen mit breiter Substratspezifität, die eine wichtige Rolle in der
Entgiftung und Ausscheidung von krebserregenden Substanzen spielen. GST
entgiften Biozide, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe,
Ethylenglykole, PCB, Aflatoxine und andere Xenobiotika. In
vorhergehenden Studien konnten die Forscher feststellen, dass Menschen
mit niedriger GST-Aktivität ein höheres Krebserkrankungsrisiko haben.

Wie sich die GST-Werte im Blut bei Teegenuss verändern, konnten die
Wissenschaftler anhand der 42 freiwilligen gesunden Probanden messen.
Zunächst durften die Probanden über einen Zeitraum von vier Wochen
keinen Tee trinken. Anschließend wurden ihre GST-Werte im Blut
nachgemessen. Nach dieser Untersuchung erhielten sie täglich auf
nüchternen Magen eine Kapsel mit Grüntee-Extrakten. Dieses Präparat
enthält 800 Milligramm Epigallocatechingallat (EGCG) – ein Catechin, das
zur Untergruppe der Polyphenole zählt. Diese Menge entspricht in etwa
der Dosis von acht bis 16 Tassen Grünem Tee.

Die Blutuntersuchungen der Probanden wiesen nach der Einnahme der
Teekapseln einen durchschnittlich höheren GST-Wert auf. Das galt auch
für die Entgiftungsenzyme. Was die Forscher aber bemerkten war, dass es
zwischen den Teilnehmern große Unterschiede gab. Besonders jene
Probanden, die vor der Untersuchung eine niedrige Enzymaktivität
aufwiesen, zeigten nach der Teekapsel-Kur eine um bis zu 80 Prozent
höhere Aktivität. Hingegen zeigten jene Probanden, bei denen von Haus
aus eine hohe Enzymaktivität vorhanden war, eine Reduktion um bis zu 20
Prozent. „Wir schließen daraus, dass eine Einnahme von ECGC eine
deutlich unterschiedliche Auswirkung auf die GST-Aktivität hat. Das
lässt uns vermuten, dass Grünteekapseln jene Menschen, die von Haus aus
geringe GST-Werte im Blut aufweisen, vor krebserregenden Substanzen
schützen können“, schreiben die Forscher.

Die gesundheitsfördernde Wirkung von Grünem Tee ist seit Jahren bekannt.
Eine japanische Studie mit 40.000 Erwachsenen über einen Zeitraum von
elf Jahren machte deutlich, dass das Getränk positiv auf das Herz und
lebensverlängernd wirkt. Wolfgang Weitlaner

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