Zu Besuch bei Ferran Adria

Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Über die Künste Ferran Adriàs sind sich alle einig: die Gäste, die Gastrokritiker und die Kollegen.

Streit herrscht höchstens über das treffende Etikett: vom ‚Magier‘ bis zum ‚Außerirdischen‘ , von ‚Labor‘ über ‚Küche von übermorgen‘ zu ‚Zauberei‘ – keine Bezeichnung, kein Vergleich wird gescheut, um dem Phänomen Ferran Adrià wenigstens näher zu kommen.

60 Personen Belegschaft, darunter 30 Köche, sorgen für 50 Gäste. 25 bis 35 Gänge hat das übliche Menü, etwa vier Stunden dauert die Tafelei. Das ‚El Bulli‘ ist vom 1. April bis zum 30. September nur abends geöffnet.

Zu den etwa 300.000 Gerichten, die im Jahr für kulinarische Wallfahrer aus aller Welt zubereitet werden, gehören Kreationen wie diese: Gemüsegrillplatte: Sieben rechteckige Streifen warmer Gelatine mit absolut unterschiedlicher Geschmacksausrichtung liegen auf dem Teller. Darüber kommen ein paar Tropfen heißes Holzkohlenöl. Sashimi de Gamba ist eine besonders exotische Verbindung von Design und Kochkunst. Auf einer Kunststoffpipette stecken der Schwanz und der karamelisierte Kopf einer Garnele. Der Kellner gibt die Essanleitung: Erst den Garnelenkopf knabbern, dann den Schwanz vom Röhrchen streifen und ganz zum Schluss die Soße aus der Pipette direkt in den Mund spritzen.
Essen im ‚El Bulli‘ ist Kunst, Installationskunst, und der Urheber dieser Installationen heißt Ferran Adrià.

Phoenix, heute, 23:10 – 00:10 Uhr: Der Koch, der Hund und Dali –
Aus der Zauberküche des Ferran Adrià

Fotos vom elBulli: www.espuma.info

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