Wenn Zwei sich streiten, freut sich der Dritte – so der Volksmund. Doch was passiert, wenn zwei Männer, die freundschaftlich verbunden sind, sich als dritten Mitstreiter eine Frau ins Haus holen? Im Falle der beiden Winzer Norbert Barth und Hans Lang war diese Entscheidung eine Punktlandung. Mit der Eröffnung der etwas anderen Vinothek, die den Namen „Weinpunkt“ trägt, und von Christine Schulz betrieben wird, hat das weinbegeisterte Trio das erste Kapitel für eine Erfolgsgeschichte aufgeschlagen. „Wer uns einmal entdeckt hat, der kommt immer wieder“, weiß Weinfrau Schulz aus der Praxis. „ Wir haben sogar schon eine kleine Fangemeinde“, ergänzt sie stolz.
Seit Januar ist Christine Schulz Motor und Macherin im „Weinpunkt“. Sie ist auch verantwortlich für die regelmäßigen Veranstaltungen, die Weinfreunde und solche die es werden wollen, ins kulinarische Bermuda-Dreieck von Hattenheim locken. Der „Weinpunkt“ ist ganz bewusst als kommunikativer Treffpunkt konzipiert. Hier kehrt man ein, und hier kauft man ein. Hier trifft man sich mit Freunden auf ein Glas (oder zwei), lässt sich beraten über das, was am besten zum geplanten Essen passt und lernt bei der Gelegenheit auch gleich ein paar neue (Wein) Freunde kennen.
Weine von Freunden für Freunde in kommunikativem Ambiente
Neben den Weinen und Sekten von Norbert Barth und Hans Lang sind weitere gute Tropfen von Winzerkollegen aus ganz Deutschland im Angebot. Das Auswahl-Kriterium heißt VDP – VDP. Die Prädikatsweingüter. Nur wer die VDP-Qualitätskriterien erfüllt, kann Einzug halten im „Weinpunkt“. Derzeit sind das neben Barth und Lang die Weine von 6 befreundeten Kollegen aus 6 verschiedenen Anbau-Gebieten. Hinzu kommt ein wechselndes Angebot von Accessoires rund um den Wein. Der spielt im „Weinpunkt“ die absolute Hauptrolle. Was dazu auf den Teller wandert, ist einfach aber gut und kommt in der Regel aus der Region. Auf Top-Qualität darf man sich auch hier verlassen. „Lieber ein richtig guter Käse- oder Schinkenteller als große Küche in mittelmäßiger Machart“, darüber sind sich Schulz, Barth und Lang von Anfang an einig gewesen.
In seiner modernen, frischen Gestaltung kommt der „Weinpunkt“ bei jung und alt gut an. Die Symbiose von Tradition und Moderne ist gelungen. Jetzt kehrt neues Leben in das alte Haus ein. Es gehört dem Hattenheimer Engelbert Ruppert, der ganz entscheidend mit dazu beigetragen hat, dass das Projekt „Weinpunkt“ in die Tat umgesetzt werden konnte. Seiner Liebe zu außergewöhnlichen Möbelstücken aus den verschiedensten Jahrhunderten ist es zu verdanken, dass hier Mobiliar anzutreffen ist, das einmalig ist – im wahrsten Sinne des Wortes. Die Investitionen, die getätigt werden mussten, um aus dem früheren Gasthaus Noll eine magnetische Location zu machen, waren gewaltig. Doch halbe Sachen passen nicht ins Konzept des qualitätsbewussten Trios. Deshalb hat man die Räume hochwertig in schlichter Eleganz ausgestalten lassen. Sie tragen die stilsichere Handschrift einer Fachfrau, die viele Treffer gelandet hat: Eine elegante Weinbar, die einladend und nicht überladen wirkt. Dazu mehrere „Inseln“, auf die man gerne zusteuert. Ob man Platz nehmen will oder ein schnelles Glas im Stehen trinken möchte, das bleibt den Gästen überlassen. Schöner und nützlicher Blickfang ist ein Vorhang aus Reben. Wer Terroir mit allen Sinnen begreifen will, lässt sich die Original-Erde aus der weltberühmten Lage Hattenheimer Wisselbrunnen durch die Finger rieseln. Ja, so fühlt sich Weingeschichte an! Eine Sektpräsentation zeigt, wie die Perlen in den Wein kommen, und wer Lust hat, mal in den Abgrund zu schauen, der wirft einen Blick in den beleuchteten Tief-Brunnen unter Glas. Ein ganz besonderer Hingucker ist auch der Boden aus portugiesischem Marmor. Sein warmer Ockerton mit den zahlreichen Farbeinschlüssen gefällt auf Anhieb. Um dem Hochwasser zu entgehen, hat man ihn angehoben. „Wir wollen unseren Gästen lieber Wein als Wasser anbieten“, sagt Norbert Barth.
Hans Lang und Ehefrau Gabriele sind ganz verliebt in die Veranstaltungsräume des „Weinpunkts“. Mit den Füßen auf dem Boden bleibt von der schlichten Ausgestaltung her Veranstaltungsraum Nummer 1 „Piccolo“. Er grenzt gleich an den „Weinpunkt“ an, befindet sich im Erdgeschoss und ist für circa 50 Personen ausgelegt. Über eine Treppe ist Veranstaltungsraum Nummer 2, der den Namen „Magnum“ trägt, zu erreichen. Der Aufstieg lohnt sich, denn ein vergleichbares Ambiente findet sich wohl kaum im gesamten Rheingau. Der Raum, besser gesagt der Saal, ist mit hochwertigen Antiquitäten aus verschiedenen Stilepochen ausgestattet und bietet je nach Bestuhlung Platz für 100 bis 150 Personen. Die einzigartigen Möbelstücke, die in kleinen Gruppen beisammen stehen, und die Gesamt-Anmutung lassen schon beim Betreten des Raumes festliche Gefühle aufkommen. Wenn dann die Kerzen brennen und edle Tropfen in den Gläsern funkeln, dann fühlt man sich wie bei Hofe. Und weil vieles im Leben Geschmacksache ist, haben die Gäste freie Wahl beim Aussuchen von Küche und Service-Mannschaft.
Der gesamte „Weinpunkt“ ist rauchfreie Zone. Da werden mit Rücksicht auf den Weingenuss und die wertvolle Ausstattung auch bei Veranstaltungen keine Abstriche gemacht. Neben den großen und kleinen Festen des Lebens gibt es heute bereits ein regelmäßiges Veranstaltungs-Angebot, das noch ausgebaut werden soll. Jeden 3. Freitag im Monat treffen sich Weinnasen aller Couleur zu ebenso unterhaltsamen, wie lehr- und genussreichen Abenden. Unter dem Tenor „Wein trifft …“ wird ab 19.30 Uhr eingeschenkt und aufgetragen. Und zum Schluss noch eine Nachricht für Mond-Süchtige. Wer in Vollmondnächten nicht zur Ruhe kommt, für den dehnt Christine Schulz in diesen ganz speziellen Nächten die offiziellen Öffnungszeiten bis Mitternacht aus. Manchmal auch länger – ganz nach Gusto.
Weitere Informationen und Reservierungen unter : www.weinpunkt-vinothek.de