Vor 15 Jahren verdarb es den italienischen Feinschmeckern regelrecht den Appetit, als sie bei einem gemeinsamen Essen erfuhren, dass nun auf der legendären Piazza Navona in Rom das weithin sichtbare M einer amerikanischen Schnellimbisskette prangte. Für die Jünger des guten Geschmacks der Inbegriff von Unkultur. Kaum hatten sich die Gourmets vom ersten Schock erholt, schmiedeten sie auch schon Pläne, wie man den endgültigen Verfall abendländischer Esskultur aufhalten könnte. Die Antwort ist so banal wie genial: Slow Food.
Im Nachbarland Frankreich, wen wundert dies, fanden sich schnell Verbündete, und im Dezember 1989 wurde Arcigola Slowfood – ‚Die internationale Vereinigung zum Schutz und für das Recht auf Lebensfreude‘ in Paris mit einem Festmahl aus der Taufe gehoben.
Heute ist die Organisation über die ganze Welt verbreitet und aus den eifrigen Missionaren für gutes und gesundes Essen sind überzeugte Kämpfer für den Erhalt der Bioversität geworden.
Natürlich im Namen von Genuss und Lebensfreude. Carlo Petrini, der Gründer von Slow Food, und Eberhard Spangenberg, der Slow Food in Deutschland etablierte, erläutern die Philosophie der Organisation. Der Film zeigt interessante Projekte in Bayern und Italien gegen die weltweite Vereinheitlichung auf dem Lebensmittelmarkt, wie z.B. das Genuss-Festival, Toskana-Slow oder das Bayerische Rübenessen im Dachauer Land. Er zeigt kleine, einheimische Produzenten, die Traditionelles bewahren und beobachtet ‚Slow Foodies‘, vor allem aus dem Convivium München, bei ihren Ausflügen und Festen, beim gemeinsamen Kochen und Genießen.
Phoenix, Freitag, 24.08., 00:10 – 01:05 Uhr