Nach 16 Jahren Unabhängigkeit hat die Ukraine das sowjetische Restaurantwesen zwar überwunden, doch gastronomisch gesehen ist das Land in einem Entwicklungsstadium stehen geblieben, das man nicht als besonders hoch einstufen kann. Dabei kommt es nicht so sehr darauf an, welche Küche geboten wird, sondern es ist der mangelnde Service und die überhöhten Preise, die dafür ausschlaggebend sind.
Die sowjetischen Zeiten, wo der Kellner den Gast in den staatlichen Restaurants als persönliche Beleidigung auffasste, wenn er nicht gleich bestochen wurde, und es ein Lotteriespiel war, ob man bedient wurde oder nicht, sind in der Ukraine vorbei. Das heisst aber nicht, dass die Restaurants ausserhalb der Hauptstadt wesentlich flexibler geworden sind, in Bezug auf die Wünsche des Gastes. Es passiert immer noch, dass selbst Beilagenänderungen oder auch nur das Weglassen einer Beilage nicht möglich sind, obwohl der Gast den vollen Preis zahlen würde. Diese Erfahrungen wurden in Kiew nicht gemacht. Auf den meisten Speisekarten der Restaurants mit ausländischer Küche müssen die Beilagen extra bestellt werden; das gilt übrigens auch für die Saucen beim Fleisch. Im Prinzip ein System, wie es auch in Italien gehandhabt wird, mit Ausnahme der Saucen.
Personal
Zwei Gründe sind für diese Entwicklung verantwortlich: es gibt keine ausgebildeten Servicekräfte auf der einen Seite und andererseits die Tendenz Restaurantketten nach amerikanischem Vorbild zu installieren. Da der Beruf eines Kellners oder einer Kellnerin nicht besonders „prestigeträchtig“ war, blieb das Fachpersonal nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in den dann unabhängigen Staaten kaum mehr in der Branche. In anderen Bereichen konnten sie mehr verdienen. So wird das Bedienungspersonal in den Restaurants und Cafés von Kiew, wie auch in den anderen Städten in überwältigender Mehrheit von Studentinnen gestellt.
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http://www.ua-now.com/Gastronomie/96.html
Unter der Rubrik „Besser Essen“ wird auch ein (1!) Restaurant in Kiew empfohlen: