Innovation soll vor Verblutung schützen
Ein US-Forscherteam hat einen innovativen Verband aus Glasfasern und Bambus entwickelt, der Blutungen rasch stillen kann. Jährlich verbluten rund 50.000 US-Amerikaner nach Unfällen, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist. Das
innovative Verbandsmaterial stoppt die Blutungen nicht nur, sondern
fördert auch die natürliche Blutgerinnung in der Wunde.
Herkömmliche Bandagen und Binden sind nicht effektiv genug, wenn es
darum geht, eine Blutung zu stillen. Sie können zwar Blut aufnehmen,
allerdings sind sie nicht in der Lage den Blutfluss zu stoppen. Das
Forscherteam um Thomas Fischer, wissenschaftlicher Leiter des Francis
Owen Blood Research Laboratory an der University of North Carolina
http://research.unc.edu in Chapel Hill , könnte die Lösung nun gefunden
haben. Der Verband besteht zu 65 Prozent aus Glas- und zu 35 Prozent aus
Bambusfasern. Die Bambusfasern sorgen für einen weichen saugfähigen
Stoff. Nach Aussagen der Erfinder ist der Verband in der Lage, das
körpereigene Blutgerinnungssystem zu aktivieren und Blutgefäße zu
verengen.
Wenn der Verband zusätzlich mit blutstillenden Substanzen wie Thrombin
oder Fibrinogen beschichtet ist, funktioniert er noch besser. Thrombin
ist ein Enzym, das als Webstuhl der Blutgerinnung bezeichnet wird. Wenn
es zu einer Verletzung von Gewebe kommt, so wird Prothrombin zu Thrombin
aktiviert. Die Verletzung kann mittels Fibrin und aktivierter
Thrombozyten verklebt werden, solange sie nicht zu groß ist und der
Blutverlust nicht ein letales Maß überschreitet. Neu an dem Verband ist
auch, dass es den Forschern gelungen ist, die Bluteiweiße in
gefriergetrockneter Form einzuarbeiten. Dadurch bleibt das Material auch
in trockenem Zustand einsatzfähig. Bisher mussten solche
gerinnungshemmenden Verbandsstoffe immer feucht gelagert werden.
Der innovative Verband wurde vom US-Unternehmen Entegrion
http://www.entegrion.com , die unter anderem von Fischer mitbegründet
wurde, zum Patent angemeldet. Wolfgang Weitlaner