Reaktion auf neue Studie zu Fast Food in Vergnügungsparks
Angesichts der alarmierend hohen Zahl
übergewichtiger und falsch ernährter Kinder hat Verbraucherminister
Horst Seehofer die Betreiber der mehr als 200 Freizeit- und
Erlebnisparks in Deutschland aufgefordert, statt Pommes, Pizza und
Zucker-Brause mehr gesunde Lebensmittel speziell für Kinder
anzubieten. „Wir sollten vermeiden, bei unseren Kleinen die
Vorstellung zu wecken, dass Freizeitspaß und junk food wie
selbstverständlich zusammengehören“, sagte der Minister. „Ich fordere
daher alle Betreiber von Freizeit-Parks auf, sich ihrer Verantwortung
bewusst zu sein und ermuntere sie, ihrer Phantasie in Sachen
,gesundes Essen für Kinder‘ mehr Raum zu geben. Es muss nicht dafür
gesorgt werden, dass der Spaß beim Essen aufhört. Er muss dort
anfangen – zum Wohle unserer Kinder.“
Seehofer bezog sich bei seinem Appell auf eine aktuelle
Untersuchung der Gesundheitszeitschrift HEALTHY LIVING, wonach das
Nahrungsangebot in den meisten Spaßlandschaften „viel zu fett, zu süß
und zu einseitig“ ist und damit gerade bei Kindern falsche
Ernährungsgewohnheiten fördert. Das Magazin hatte mit Unterstützung
der deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) die größten
Freizeitparks getestet – von Hansapark bei Kiel bis Legoland am
Bodensee.
Rund 50 Millionen Besucher zählen die deutschen Freizeit- und
Vergnügungsparks jedes Jahr, die Hälfte davon Kinder. Mit wachsender
Sorge sei zu beobachten, dass Bewegungsarmut sowie einseitiges und
maßloses Essen die Gesundheit der nachwachsenden Generation bedrohe,
mahnte Seehofer. „Wir sollten die Kinder darauf aufmerksam machen,
„dass ein kühles Glas Milch nach einer Achterbahnfahrt dem Magen
vielleicht besser bekommt, als ein heißer hot dog“, so der Minister
weiter: „Warum sollten Kinder nicht nachvollziehen können, dass
Gruselkammer-Erlebnisse sehr viel aktiver mit einem kräftigen Biss in
einen knackigen Apfel verarbeitet werden können, als mit dem
Schlecken eines Eises?!“
In Freizeitparks biete sich die einzigartige Chance, Kinder
spielerisch an gesunde Genüsse heranzuführen. „Insofern geht mein
Appell dahin, in Freizeitparks die Vielfalt an Gerichten zu
erweitern, und zwar um solche, die den modernen Anforderungen an eine
gesunde, ausgewogene Ernährung genügen.“
Gourmet Report meint: Recht hat er, der Minister. In Freizeitparks könnte man die Kinder prima an gesunde Nahrung spielerisch ranführen, aber Pommes bringen vermutlich mehr Geld. Es bieten sich für ambitionierte Parks gute Profilierungsmöglichkeiten!