Ess-Störungen

Fast jedes dritte Mädchen und jeder sechste Junge
zwischen elf und 17 Jahren zeigt Symptome einer Ess-Störung. Darauf
weist die Techniker Krankenkasse (TK) in Bezug auf den aktuellen
Kinder- und Jugendgesundheitssurvey des Robert-Koch-Instituts (KiGGS)
hin. Ins Krankenhaus kamen mit dieser Diagnose im Jahr 2005
bundesweit mehr als 3.500 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen
zehn und 20 Jahren, 90 Prozent davon waren Mädchen und junge Frauen.

Ess-Störungen zählen zu den häufigsten chronischen Krankheiten bei
Kindern und Jugendlichen. Die bekanntesten Formen sind die Magersucht
und die Ess-Brech-Sucht. Wird eine Ess-Störung früh genug erkannt und
behandelt, sind die Heilungschancen gut. 30 Prozent der
Magersüchtigen werden gesund. Ebenso viele nehmen immerhin wieder zu,
wenn auch nicht bis zum Normalgewicht. Jeder dritte Betroffene bleibt
jedoch chronisch magersüchtig und jeder Zehnte stirbt an den Folgen
der Erkrankung.

„Freunde und Familienangehörige von Betroffenen sollten daher
schon bei den ersten Anzeichen das Gespräch suchen und Hilfe
anbieten“, rät Andrea Hoppe, Ärztin bei der TK. Aufgrund der Schwere
der Krankheit ist außerdem professionelle Hilfe durch Ärzte und
Beratungsstellen ratsam, denn die gesundheitlichen Auswirkungen einer
Unterernährung sind alarmierend: Kreislauf- und Hormonstörungen,
niedriger Blutdruck, Blutbildveränderungen, Nierenversagen und sogar
Herzstillstand können die Folge sein.

Die Auslöser für Ess-Störungen sind unterschiedlich: „Konflikte in
der Familie, die Pubertät oder der Magerwahn der Mode- und
Musikindustrie können die Krankheit hervorrufen“, erklärt Hoppe.

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