Auf dem größten Londoner Flughafen dauert es mittlerweile oft länger durch die Sicherheitskontrollen als der eigentliche Flug – Selbst in Tel Aviv ist die Sicherheitskontrolle schneller
Während der private Flughafenbetreiber BAA sich über Rekordgewinne freut, werden die Passagiere verrückt und probieren, diesen Flughafen zu vermeiden. Offenbar aus Kostengründen spart BAA überall. So sind z.B. statt aller Sicherheitsschleusen (Terminal 1) meist nur zwei für die allgemeinen Passagiere geöffnet, die häufig 60 Minuten warten, bis sie die Schuhe ausziehen müssen und das Handgepäck in den Durchleuchtungs-Apparat legen dürfen.
Aber wehe, Sie haben mehr als ein Stück Handgepäck, z.B. eine kleine Handtasche und einen Laptop. Knallhart werden Sie abgewiesen. Man lässt Sie nicht rein. Weltweit einmalig darf nur 1 Stück Handgepäck auf Londoner Flughäfen mitgenommen werden. Ganz dumm stehen auch Transitreisende da, die diese Regel nicht kannten! Wie sie es lösen, ist ganz alleine ihr Problem. Selbst die IATA protestiert gegen diese weltweit einmalige Regel. IATA Chef Giovanni Bisignani kann – ausser für den Flughafen – keinen Vorteil in dieser Maßnahme finden. Sicherheitsvorteile kann er nicht erkennen.
Auch sollte man keinesfalls früher als 2,5 Stunden vor Abflug auf dem Flughafen erscheinen, die Koffer werden vorher nicht angenommen. Die Fluggesellschaften dürfen das Gepäck nicht in den Bauch des Mega-Airports senden, BAA packt es dann zum "lost luggage". In dem meist übervollen Check-in Bereich gibt es aber kaum Sitzgelegenheiten, Mülleimer (Sicherheitsgründe!) gar nicht mehr.
Wer nun die Sicherheitsschleuse passiert hat und denkt, er könnte sich etwas ausruhen und setzen, ist schief gewickelt. In Stosszeiten reichen die Sitzgelegenheiten längst nicht mehr aus, da BAA jede verfügbare Fläche an Läden und Restaurants vermietet hat.
Zum Gate laufen geht auch nicht, da BAA die Flüge nur wenige Minuten vor Abflug anzeigt. Das bedeutet für die genervten Passagiere, immer die Bildschirme im Auge zu behalten und dann zu den jeweiligen Gates, die teilweise 20 Minuten Laufweg entfernt liegen, zu sprinten.
Gastronomie und Einzelhandel, die umsatzabhängige Pachten haben, jubeln über Rekordumsätze ihrer Outlets. Eigentlich unverständlich, da nichts preiswert oder irgendwie speziell ist. Aber wie soll man sich sonst die Wartezeit vertreiben?
Raucherbereiche sind mittlerweile auch komplett abgeschafft.
Wer in Heathrow ankommt, muss ewig auf sein Gepäck warten. Chauffeurdienste beschweren sich, dass die Abholung mittlerweile zwischen einer und zwei Stunden im Schnitt dauert. Also zwei Stunden nachdem der Flieger am Gate ist, verlässt der Passagier den Flughafen. Und das Warten in der Gepäckhalle ist katastrophal. Nur in der Mitte ist ein Bildschirm, der anzeigt, auf welchem Band das Gepäck kommt. Das bedeutet, dass Massen vor dem kleinen Bildschirm stehen und alle Wege blockieren. Die Stimmung ist sehr gereizt.
Der miese Service macht sich jetzt auch in den Passagierzahlen bemerkbar. Um 1,8 % ging die Passagierzahl gegenüber dem Vorjahr zurück, London Heathrow könnte bald seinen Status als wichtigster Flughafen in Europa verlieren.
Wikipedia kennt die Geschichte des Heathrow Airports:
http://de.wikipedia.org/wiki/Flughafen_London-Heathrow
Gourmet Report empfiehlt einen Limousinendienst in die City zu nehmen, er kostet ca. die Hälfte wie ein London Taxi und ab 2,5 Passagieren genauso viel wie der Heathrow Express (Eisenbahn), nämlich 39 Pfund in die Stadt (der Chauffeur kommt 30 Minuten nach Ankunft, weitere 50 Minuten Wartezeit sind gratis) und ca. 26 Pfund von der Innenstadt zum Airport Heathrow, wenn beides zusammengebucht wird, z.B. bei www.exclusiveairports.com .
Das nervt ja total und steht wohl wirklich nicht dafür, denn wenn jemand einen Anschlag vorhat, wird er das auch realisieren, da nützt so eine langesame Kontrolle wohl auch nichts.