Andreas Wojta betreibt mit seinem neuen Kochbuch eine Art Denkmalschutz für die Wiener Küche. Wurstnudeln, Naturschnitzel, Krautrouladen, Rahmlinsen, Paprikahenderl und rund 100 andere Hausmannskost-Klassiker mit ihrer ultimativen Rezeptur.
Andreas Wojtas Lokal könnte ungewöhnlicher nicht sein. Das "Minoritenstüberl" liegt im Souterrain des Unterrichtsministeriums, einem Palais am Wiener Minoritenplatz.
Hauptzweck ist die Verköstigung der dort arbeitenden Beamten, für die auch ein eigener Bereich reserviert ist. Um die wenigen verbleibenden Tische stehen wissende Feinschmecker, Touristen und Wojta-Fans aus den Bundesländern Schlange.
Bedienung gibt es keine. Jeder holt sich sein Essen und sein Getränk vom Buffet. Man ist ja hier in einer Kantine und – auch wenn es so schmeckt – nicht im Nobelbeisel. Das Zeitfenster für Wiens ungewöhnlichsten Mittagstisch ist genau festgelegt: von 11.30 bis 13.30 Uhr. Oft ist um 13 Uhr die Speisenauswahl deutlich reduziert.
Andreas Wojta kocht nicht nur jeden Tag in seinem eigenen Lokal, er ist mittlerweile auch gefragter Fernsehstar. Besonders die mit viel Wiener Schmäh gewürzten Auftritte in der ORF-Kochshow Frisch gekocht haben Andreas Wojtas Popularitätswerte in die Höhe schnellen lassen.
Die permanente Nachfrage nach Rezepten war es schließlich auch, die den Ausschlag zur Produktion des Buches gab. Gleichzeitig soll Wojtas Meine Wiener Küche aber auch praktizierter Denkmalschutz für eine Küche sein, die aktuell ein wenig ins Abseits gedrängt wird. – So gut wie alle Speisen werden jedem Österreicher ein Begriff sein, aber nur noch wenige davon werden regelmäßig in Restaurants angeboten. Und auch beim Einkauf wird manches immer schwieriger: Die Lunge fürs Beuschel haben nur noch wenige Fleischhauer im Programm – ein Alarmsignal eigentlich …
Meine Wiener Küche
Euro 28,50
Edition A la Carte im D+R Verlag
ISBN-10: 3-90246911-0
ISBN-13: 978-3-902469-11-3