Steffen Henssler

Um 18.30 Uhr schwingt nun zwei Wochen lang Steffen Henssler in der Vorabendsendung 'Ganz & Gar' (Montag bis Freitag) den Pürierstab.

'Schmeckt nicht, gibt's nicht', lautete bislang das Motto in Mälzers gleichnamiger Kochsendung. Das gilt sicher auch für Steffen Hensslers Kreationen. Die Rezepte sollen genauso schnell und einfach wie bei Tim Mälzer nachzukochen sein. Steffen Hensslers persönliche Devise lautet: 'Kochen ist ein Abenteuer und die Küche ist ein Spielplatz!'

In seinem Restaurant sorgt Steffen Henssler für wahre Geschmacksexplosionen: Karottensamtsuppe Spicy mit Teriyakigarnelen. Sashimi vom Wagyu Beef mit Kräuter-Senfkruste und Kartoffeldip. Gebratenes Vanille-Honigeis mit Fliederbeeren.
'Cuisine Pacifique' nennt sich diese Richtung. Sie bezeichnet die Mischung aus strenger, geradliniger japanischer Küche und kalifornischer Lockerheit. Da wird viel roh gelassen oder nur kurz angebraten. Und es gibt keine schweren Beilagen.

Wenn Steffen Henssler von seinem Spezialgebiet spricht, gerät der 34-Jährige hörbar ins Schwärmen. Genau das ist es, was der neue TV-Cuisiner auch dem Publikum vermitteln will: "Meine Begeisterung fürs Kochen soll anstecken. Die Leute sollen Lust bekommen, sich selbst in die Küche zu stellen, und wenn sie sich nur einen Pfannkuchen braten."

Die ausgeprägte Begeisterung für die japanische Küche hat der quirlige Gourmet – Steffen Henssler absolvierte seine Ausbildung in 'Andresens Gasthof' in Bargum – aus Kalifornien in die kühle Heimat mitgebracht. '1993 unternahm ich eine Tour von Los Angeles, nach Las Vegas, San Francisco und San Diego. Dort war ich in einer Sushibar essen und war so begeistert, dass ich den Entschluss fasste: 'Ich muss selbst irgendwann eine Sushibar aufmachen.

' Als Steffen sechs Jahre später von der Sushi Academy in Los Angeles hörte, stand das nächste Reiseziel fest. Fehlte nur noch das nötige Kleingeld. 'Rund 15.000 Mark hat die Ausbildung damals mit allem Drum und Dran gekostet. Das hätte ich mir nie leisten können.' Wäre da nicht die Lotterie gewesen. 'Es gab eine Phase, da hatte ich sehr wenig Geld, dafür aber Schulden. Da kam ich auf die glorreiche Idee, Lotto zu spielen.' Fünf Richtige führten schließlich direkt zum Flughafen.

Drei Monate verbrachte der Fisch-Fan und passionierte Sportler mit Sushi und Surfen. Mit Bestnote kam Henssler als 'Professionel Sushi Chef' zurück, um 2001 gemeinsam mit seinem Vater Werner ein eigenes Restaurant zu eröffnen. Dort in der Großen Elbstraße verwöhnt er die Gäste mit eben jener exotischen Mischung und wurde unter anderem vom Feinschmecker zum 'Aufsteiger des Jahres 2006' gekürt.

Mit diesem lukullischen Mix und seiner verschmitzt-charmanten Art will Henssler nun auch Mälzers Fangemeinde für sich begeistern. Für ausgedehnte Spaziergänge an der Elbe mit Bordeauxdogge Lulu wird dem Cookaholic dann nur noch wenig Zeit bleiben. Auch für eine Freundin ist da im Moment kaum Platz – 'Im SMS-Zeitalter geht das schon irgendwie, aber sie müsste schon viel Verständnis für meinen Beruf mitbringen.' – Denn es sind große Fußstapfen, in die Steffen Henssler da tritt. 'Es ist nicht einfach eine Sendung zu übernehmen, an die sich die Leute seit fünf Jahren gewöhnt haben. Je näher der Sendetermin rückt, desto eher wird mir bewusst, was ich da eigentlich tue. Im Moment wechseln Zuversicht und Besorgnis stündlich', gesteht der sonst so entspannte Sonnyboy.

Dabei bekommt der Hamburger Rückenwind vom 'Küchenbullen' persönlich. Tim Mälzer selbst empfahl ihn. Die beiden kennen sich seit sieben Jahren, natürlich vom Kochen und von langen Nächten auf dem Kiez. Beim gemeinsamen Bier werden aber nicht nur 'Rezepte und Lebensweisheiten' ausgetauscht, sondern auch Ratschläge. 'Ich wäre schön blöd, wenn ich nicht auf ihn hören würde. Tim war einer der Ersten, als der Kochboom im Fernsehen ausbrach. Da kann ich einiges lernen, auch, was ich vermeiden sollte.'

Hensslers persönliches Rezept gegen Überarbeitung: 'Lieber öfter mal Nein sagen. Es ist wichtig, dass man sich selbst nicht verheizt.' Während der Dreharbeiten wird der Küchenchef das Sagen im eigenen Restaurant schon mal an sein eingespieltes Team abgeben. Ob aus der Urlaubsvertretung dann eine Festanstellung wird, hängt davon ab, ob Hensslers Konzept dem Publikum schmeckt. Der Koch sieht's mit kalifornischer Gelassenheit: 'Entweder finden die Leute mich sympathisch oder nicht. Wenn die mich nicht mögen, dann kann ich Schweinerücken auf den Grill werfen und dabei einen Handstand machen, und es würde nichts bringen.'

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