Dieser Film erzählt eine nur auf den ersten Blick erstaunliche Geschichte. Denn wer hätte gedacht, dass Unkraut in Niedersachsen essbar ist? Vorgestellt werden Menschen, die sich auf besondere Weise ernähren. Sie bereiten Speisen und Getränke aus wilden Kräutern und Blüten zu: In Ostfriesland ist es Löwenzahnhonig, Seegräser dienen als Grundstoff für Kööm aus der Wesermarsch und in Schwanewede gibt es Wildkräuterpizza.
Niedersachsens Wildkräuter-Köche sind Gourmets. Wildpflanzen sind nämlich in Geschmack, Geruch und Beschaffenheit sehr vielfältig – ein wahres Feuerwerk an Genüssen. Wildkräuter haben es bezüglich der Inhaltsstoffe in sich. Sie sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen, die heilend wirken. In Koch- und Küchen-Pausen werden weitere Aspekte wie die Vermehrung von Wildkräutern für Haus und Garten behandelt, in Rotenburg soll eine Benjes-Hecke ihren Wuchs schützen. Außerdem wird eine neue Kollektion aus dem Wendland vorgestellt: die Brennnessel-Jeans. Trotz allem haben es Wildkräuter schwer, in einer von Landwirtschaft und Industrie stark beanspruchten Landschaft zu bestehen.
Der Film zeigt auch, wie sich der Ruf der Wildkräuter in der Gesellschaft gewandelt hat: vom Heilkraut mit der festen Verankerung in der Volksmedizin, dann verfemt und mit der Güllespritze zu Tode gedüngt. Zum Glück entdecken immer mehr Menschen den Wert der Wildkräuter wieder. Heute gehören sie sogar auf den Speiseplan eines exquisiten Restaurants in einem noblen Wolfsburger Hotel.
NDR, Freitag, 27.07., 20:15 – 21:15 Uhr