Herbstzeitlose – Schön aber giftig

Von August bis Oktober blüht wieder die Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) auf Wiesen und Weiden. Die Pflanze sieht unseren Krokussen ähnlich. Die grüne Pflanze wird etwa 40 cm, die blühende Pflanze 10 bis 20 cm hoch. Die Blüten sind hell lilarosa und unten zu einer Röhre verwachsen. Sie gehen aus einer tief im Boden liegenden Knolle hervor und zwar erst im Herbst, wenn die grünen Blätter abgestorben sind. Die etwa 5 cm lange Samenkapsel enthält schwarzbraune Samen mit klebrigen Anhängseln.

Die gesamte Pflanze ist giftig, vor allem aber die Samen und die Knolle. Der Gehalt an dem giftigen Tropolon-Alkaloid Colchicin steigt mit zunehmender Samenreife an. Bei Kindern kann bereits die Aufnahme von drei Samen toxisch wirken. Als tödlich werden 1 g Samen für Kinder und 5 g Samen für Erwachsene angesehen. Auch die Aufnahme von Blättern kann tödlich wirken. Vorsicht: Verwechslungsgefahr mit Bärlauch. Die Blätter des Bärlauchs haben jedoch einen Stiel und riechen nach Knoblauch, die Blätter der Herbstzeitlose haben keinen Stiel und sind geruchlos.

Die Vergiftungserscheinungen treten etwa zwei bis zwölf Stunden nach Aufnahme der Pflanzenteile auf und beginnen mit Brennen und Kratzen in Mund und Rachen. Schweißausbrüche, Erbrechen und blutiger Durchfall kommen dazu. Etwa 24 Stunden nach Aufnahme kommt es zu Blutdruckabfall, Atemnot und Herzversagen. Erste Hilfe besteht im Ausspucken der Pflanzenteile und reichlichem Trinken und möglichst schnellem Arztbesuch.
( Renate Kessen)

Weitere Informationen: www.aid.de/giftige-pflanzen

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