Intelligente Menschen sind in Gelddingen geduldiger

Angenommen, jemand würde Ihnen heute 100 Euro
schenken – oder in einem Jahr 150 Euro: Welchen Betrag würden Sie
nehmen? Forscher der Universität Bonn und des Instituts zur Zukunft
der Arbeit (IZA) haben diese Frage rund 1.000 Erwachsenen in
Deutschland gestellt. Ergebnis: Intelligente Menschen warten lieber
auf den höheren Gewinn, als direkt zuzugreifen. Es ist das erste Mal,
dass dieser Zusammenhang zwischen Intelligenz und Geduld in
Gelddingen nachgewiesen wurde.

Die Forscher drückten ihren Versuchspersonen 100 Euro in die Hand.

Die Teilnehmer konnten sich diesen Betrag direkt in die Tasche
stecken. Sie konnten ihn aber auch für ein Jahr zu einem garantierten
festen Zins anlegen. Aus den 100 Euro würden so beispielsweise 105,
120 oder 150 Euro. In einem Experiment sollten die Probanden
entscheiden, wie hoch der Betrag in einem Jahr mindestens sein
müsste, damit es sich aus ihrer Sicht lohnte, auf die spätere
Auszahlung zu warten. Die Idee dahinter: Je ungeduldiger jemand ist,
desto höher der erforderliche Anreiz, damit er die zwölfmonatige
Wartezeit in Kauf nimmt. Mit einem ähnlichen Versuch bestimmten die
Wissenschaftler die Bereitschaft der Befragten, Risiken einzugehen.

Zudem absolvierten die Probanden zwei verschiedene Intelligenztests.

Ergebnis: Je intelligenter die Versuchspersonen, desto geduldiger
und risikotoleranter waren sie. Dieser Zusammenhang ist unabhängig
vom Einkommen der Probanden, hat der Professor Dr. Armin Falk von der
Uni Bonn mit seinen Kollegen Dr. Thomas Dohmen, Dr. Uwe Sunde und Dr.
David Huffman vom IZA festgestellt. Stattdessen scheinen Intelligenz,
Geduld und Risikotoleranz eng miteinander verknüpft zu sein – und das
vermutlich mit gutem Grund: Um eine langfristig erfolgreiche
Strategie zu fahren, muss man Risiken korrekt einschätzen und
Zusammenhänge durchschauen können. Ansonsten fährt man mit dem Motto
‚besser der Spatz in der Hand‘ vielleicht besser.

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