Kaum zu glauben, aber wahr: Das im Trekkingrad-Vergleich in test 5/2007 wegen zu geringer Bremswirkung bei Nässe mit „mangelhaft“ bewertete Trekkingrad Pegasus Avanti heißt jetzt Pegasus Milano – und ist ansonsten unverändert im Angebot. Auf einen anonymen Hinweis hin hat die STIFTUNG WARENTEST das Modell mit dem neuen Namen eingekauft und getestet. Ergebnis: Verändert sind tatsächlich nur Name und unbedeutende Details. Bremsen, Bremsbeläge und Felgen sind die gleichen wie beim Vorgängermodell. Die Folge: Auf dem Bremsenprüfstand versagt das Pegasus Milano wie zuvor schon das Pegasus Avanti. Bei Nässe schafft das Rad weit weniger als die Hälfte der laut DIN EN nötigen Verzögerung.
Normale Reaktion, wenn bei Tests der STIFTUNG WARENTEST gefährliche Mängel auftreten: Der Hersteller bessert das betroffene Produkt nach, nimmt es vom Markt oder startet sogar eine Rückrufaktion. Ganz anders die Zweirad Einkaufs-Genossenschaft (ZEG), Anbieter der Pegasus-Räder.
Rund zwei Wochen nach Erscheinen des test-Hefts erklärt die ZEG in einem Rundschreiben an die angeschlossenen Händler: „Auf Grund des negativen Testergebnisses in der Mai-Ausgabe 2007 der Stiftung Warentest für unser Modell AVANTI haben wir uns entschlossen, dieses Modell ab sofort unter der Modellbezeichnung MILANO zu vermarkten“.
Besonders ärgerlich: Eine Nachbesserung wäre wahrscheinlich ohne größeren Aufwand möglich. Meist lässt sich das Nassbremsverhalten allein durch die Montage spezieller Bremsbeläge deutlich verbessern. Die ZEG hatte Gelegenheit zur Stellungnahme. Das Unternehmen hat sich bisher nicht geäußert.