Trinkwasser gilt als eines der reinsten Lebensmittel. Oft aber nur bis zum Hausanschluss. Ab diesem Punkt hängt seine Qualität
maßgeblich von der Hausinstallation ab. Neuere internationale Studien
an Kunststoffrohren haben gezeigt, dass Chemikalien ins Wasser
übergehen können. Im besten Fall verderben sie nur Geruch und
Geschmack des Wassers, schlimmstenfalls machen sie krank.
Bis zum Hausanschluss regelt die Trinkwasserverordnung die
Qualität des Wassers. Doch aus dem Wasserhahn in deutschen Wohnungen
fließt das Nass oftmals in einer Qualität, die diesen hohen
Ansprüchen nicht mehr gerecht wird. Der Grund: Auf den letzten Metern
vom Hausanschluss bis zur Zapfstelle kann das Wasser gefährliche
Chemikalien aus den Rohren der Hausinstallation aufnehmen.
Echte Sicherheit gibt es nicht
Zwar werden Kunststoff- und Kunststoffverbundrohre in Deutschland
streng geprüft und zertifiziert. Eine Verpflichtung für den Handel,
nur diese Rohre zu vertreiben, gibt es jedoch nicht. Sie werden
EU-weit und sogar international gehandelt. Untersuchungen haben
gezeigt, dass selbst zertifizierte Kunststoffrohre Chemikalien an das
Trinkwasser abgeben können.
Geruchsbelästigungen und mehr
Nachgewiesen wurden in den Studien gesundheitsschädliche und
giftige Mittel wie tert-Butanol oder Toluol. Andere Verunreinigungen
wirken im Körper wie Hormone und beeinflussen schon in winzigsten
Dosierungen die Fortpflanzungsfähigkeit. Außerdem ist die Wirkung
vieler chemischer Stoffe auf die Gesundheit des Menschen bisher noch
kaum erforscht. Erst seit Juni 2007 müssen EU-weit Hersteller von
Chemikalien diese Lücke schließen. Welche unangenehmen Überraschungen
dabei möglich sind, zeigt die lange Liste von Stoffen, die erst als
unbedenklich galten und sich später aber als gesundheitsschädlich
erwiesen. Bekannte Beispiele sind Asbest und polyzyklische
aromatische Kohlenwasserstoffe, die beide als Krebs erregend gelten.
Und selbst wenn die Gesundheit nicht in Gefahr ist: Wasser, das durch
Chemikalien muffig, faulig oder nach Kerzenwachs riecht und schmeckt,
mag niemand trinken.