Pflanzensterine in Lebensmitteln

Zugesetzte Pflanzensterine in Lebensmittel besitzen positive wie negative Wirkungen. Doch oftmals nehmen die Verbraucher die Hinweise auf den Verpackungen nicht richtig wahr und setzen sich dem Risiko einer Überdosierung aus.

Langzeitfolgen des Verzehrs von Pflanzensterinen sind noch nicht ausreichend bekannt. Derzeit steht fest: Die Aufnahme von Pflanzensterinen im Darm blockiert die Aufnahme von Cholesterin ins Blut und beeinflusst somit den Cholesterinspiegel günstig. Jedoch ein übermäßiger Verzehr an Pflanzensterinen kann zu einer gestörten Aufnahme an Carotinoiden und fettlöslichen Vitaminen aus Lebensmitteln führen. Daher fordern das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und die Verbraucherzentralen der Länder sowie deren Bundesverband (vzbv) eine Kennzeichnung von cholesterinsenkenden Lebensmitteln und einen Warnhinweis für Kinder, Schwangere und Stillende. Ferner sollen Cholesterinsenker und andere Lebensmittel mit medizinischem Zusatznutzen möglichst nicht mehr im selben Regal wie herkömmliche Waren zu finden sein.

In einer bundesweiten Umfrage an über 1.000 Personen in 33 Lebensmittelmärkten untersuchte das BfR gemeinsam mit dem vzbv die Wahrnehmung und Akzeptanz der Hinweise auf den mit Pflanzensterinen angereicherten Lebensmittel-Verpackungen. In der Studie gaben 738 der Befragten als Verzehrsmotiv einen erhöhten Cholesterinspiegel an, wovon 645 Aussagen auf Messungen beruhten. Von den anderen Käufern nannten 59 Prozent präventive Maßnahmen als kaufauslösendes Argument. Rund sieben Prozent der Verbraucher wollten mit dem Verzehr einen ungesunden Lebensstil kompensieren und acht Prozent gaben keinen speziellen Grund an.

Zur Zeit befinden sich pflanzensterinhaltige Produkte wie Margarine, Milchprodukte, Käse und Brot im Handel. Die Europäische Kommission ließ nun auch den Zusatz von Pflanzensterinen für Fruchtgetränke auf Milchbasis, Gewürze, Sojagetränke und Salatsoßen zu. Um die tägliche Aufnahme von drei Gramm an Pflanzensterinen nicht zu überschreiten, besteht für alle Produkte eine Kennzeichnungspflicht. Gerade durch die Anreicherung verschiedener Lebensmittelgruppen steigt das Risiko einer zu hohen Aufnahme merklich an. Es bleibt fraglich, ob die meist teureren Produkte auch die richtige Zielgruppe -Personen mit erhöhten Cholesterinwerten- erreichen.

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