Einer Studie der französischen Agentur für Aids und Hepatitis ANRS http://www.anrs.fr zufolge, könnte die Beschneidung das HIV-Risiko unter Männern drastisch senken. Die Forscher haben mehr als 3.000 Männer in Südafrika untersucht und wurden bei der derzeit in Rio stattfindenden Konferenz über Aids http://www.ias-2005.org präsentiert. Demnach könnten sieben von zehn Infektionen durch Beschneidung verhindert werden, meint Studienleiter Bertrand Auvert.
Zu ähnlichen Ergebnissen ist eine Anfang des Jahres präsentierte Studie im Journal of Infectious Diseases gekommen. Die Forscher um Jared Baeten hatten mehr als 700 Männer in Kenia untersucht (pte berichtete http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=050126002 ). Die Gründe warum beschnittene Männer nicht so infektionsanfällig sind, liegt nach Meinung der Forscher darin, dass die Zellen der Vorhaut offensichtlich viel anfälliger für Infektionen sind, als jeder andere Teil des Penis. Eine Beschneidung verhindert außerdem auch andere Infektionen. Experten der UNO http://www.unaids.org warnen jedoch vor zu großen Hoffnungen. Ehe man eine Beschneidung als Schutz gegen Aids vorschlagen kann, müssten weitere Untersuchungen folgen.
Weitere Untersuchungen sollen in Kenia und Uganda durchgeführt werden. Sollten diese Studien zu den gleichen Ergebnissen kommen, könnte man neben der Verwendung von Kondomen zu einer Beschneidung raten. Allerdings stellen sich die Experten auf zahlreiche kulturelle und soziale Hürden ein. Selbst größere Untersuchungen wären sehr kompliziert durchzuführen, meinen die Experten. Wolfgang Weitlaner