Europäischer Aal hat Schwein

Die Weltartenschutzkonferenz in Den Haag hat beschlossen, den Handel mit Europäischem Aal künftig streng zu kontrollieren, um den bedrohten Fisch besser zu schützen. Der Antrag

Deutschlands im Namen der EU wurde heute mit großer Mehrheit

angenommen. Der Europäische Aal ist als Speisefisch so beliebt, dass

seine Bestände drastisch zurückgegangen sind. "Diese Entscheidung

kommt in letzter Minute", sagt WWF-Expertin Jutta Jahrl. "In einigen

Gegenden sind die Aale seit 1980 um unvorstellbare 99 Prozent

geschrumpft." Zuvor hatten die Delegierten zugestimmt, den Handel mit

Sägefisch völlig zu unterbinden. Ausgenommen wurde lediglich eine nur

in Australien vorkommende Art, die hauptsächlich lebend für Aquarien

gehandelt wird.

Der Europäische Aal kommt in Europa vor allem geräuchert auf den

Tisch. In Asien sind besonders die Jungaale, die so genannten

Glasaale, beliebt, für die bis zu tausend Euro pro Kilogramm gezahlt

wird. Jährlich werden etwa 30.000 Tonnen Aal gefangen und gehandelt.

In Deutschland wird der Aal seit 1998 auf der Roten Liste als

"gefährdet" geführt. Zwischen 1980 und 1999 sind die Aalbestände in

19 Flüssen zwölf verschiedener Länder um 95 bis 99 Prozent

eingebrochen. Bedroht wird der Europäische Aal nicht nur durch

Überfischung und illegalen Handel, sondern auch durch

Wasserverschmutzung oder Wasserbaumaßnahmen wie Dammbauten.

Der WWF begrüßt auch die Entscheidung, alle sieben Arten des

Sägefisches besser zu schützen. "Sägefische sind inzwischen aus den

Gewässern von der US-Ostküste bis nach Südostasien verschwunden", so

WWF-Experte Volker Homes. "Sie landen lebend in Aquarien, aber ihr

Fleisch und ihre Flossen werden auch gegessen. Außerdem ist ihre

charakteristische lange Schnauze bei Sammlern sehr begehrt." Es sei

überfällig, die mit den Haien verwandten Tiere vor Übernutzung zu

bewahren. "Schade ist nur, dass mit dem Schutz erst ernst gemacht

wird, wenn die Fische kurz vor dem Aussterben stehen", sagt Homes mit

Blick auf die am Freitag gescheiterten Schutzanträge für Dorn- und

Heringshai.

Die Weltartenschutzkonferenz CITES (Convention on International

Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) tagt noch bis

zum 15. Juni.

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