Albertas Cowgirls – „Beauty and the Beef“ und die Calgary Stampede 2007

Alberta ist Cowboy Country, sagen manche, und das stimmt. Rodeos und Ranches haben ihre Wurzeln in den Zeiten des Wilden Westens. Ihr Ursprung liegt in der harten Arbeit der Cowboys und dem Geschick, das beim Eintreiben der Herden notwendig war. Auch heute geht es beim Rodeo um einen Wettkampf, bei dem starke Männer ihr Können beim Reiten und Einfangen von Pfer­den und Rindern zeigen. Die einzige Rodeo-Disziplin für Frauen ist das Barrel Racing. Hier muss ein Parcours aus Fässern in möglichst kurzer Zeit zurückgelegt werden.

Die als größte Outdoor-Show der Welt bezeichnete Calgary Stampede öffnet vom 6. bis 15 Juli wieder ihre Pforten. Innerhalb dieser zehn Tage stehen Rodeo-Wettbewerbe, Chuckwagon Races und Musikveranstaltungen auf dem Programm. Nicht zu vergessen ist auch die Wahl zur Stampede Queen. Zur jährlich stattfindenden Stampede gehören aber auch eine Parade, das Indian Village der Plains Indians, ein Jahrmarkt und eine Landwirtschaftsausstellung. Mit einem morgendlichen kostenlosen Pancake-Breakfast erstreckt sich die Stampede über die ganze Stadt. http://www.calgarystampede.com

Ideal kombinieren lässt sich ein Besuch der Stampede in Calgary mit einem Aufenthalt auf einer der über 35 Guest-Ranches in Alberta. Die Auswahl rangiert von geschichtsträchtigen alten Gebäuden bis hin zu komfortablen, modern ausgestatteten Unterkünften. Eine aktivere Variante ist ein Aufenthalt auf einer Working Ranch, wo es erwünscht ist, den Cowboys und -girls bei der täglichen Arbeit zu helfen. Eine Auswahl an Ranches erhalten Interessierte unter http://www.albertacountryvacation.com oder über deutsche Reiseveranstalter.

Viele Besucher denken in erster Linie an Cowboys, wenn sie einen Ranchurlaub im Sinn haben. Doch hinter fast jeder erfolgreichen Familienranch steht eine Frau, die zugleich Ehefrau, Mutter, Hausfrau, Helferin auf der Ranch und Geschäftsfrau ist. Jenseits ihrer traditionellen häuslichen Rollen packen die meisten Ranch-Frauen – ebenso wie die Männer – beim Kalben, Pflanzen, Ernten, Reparieren der Zäune und dem Versorgen der Rinder kräftig mit an.

Seit den Pioniertagen leisteten Frauen einen großen Beitrag zum Erfolg der Viehfarmen. Diese Erkenntnis und Wertschätzung der Rolle der Frau in der Viehaufzucht machte sich die Firma Alberta Beef, ein Rindfleischproduzent, zu nutze. Für die neue Version der berühmten Alberta Beef Werbekampagne �If it ain’t Alberta, it ain’t Beef“ verpflichteten sie drei „RancHERs“ (Rancherinnen) aus Alberta. Ein sehr erfolgreicher Schach- und Werbezug. Eine der drei Damen ist die über 60-jährige Lenore McLean. Wie auch schon ihre Mutter und Großmutter vor ihr, ist sie sowohl Hausfrau wie auch erfahrene (Guest-) Rancherin der Highland View Guest Ranch. Jeder Winkel im liebenswert eingerichteten Ranchhaus ist Zeuge vieler Geschichten und Erlebnisse. Wenn diese Wände sprechen könnten… und sie tun es! Die unzähligen Bilder erzählen von der Liebe zu Pferden, dem Land und dem Pioniergeist des Wilden Westens. Ein liebevolles Andenken an die zahlreichen Generationen von Ranchern und Farmern, von Cowboys und vor allem Cowgirls … das Familienerbe der Lenore McLean. „Nebenbei“ ist sie noch als Reittrainerin tätig, hat bereits Schauspieler für Filme wie The Unforgiven mit Clint Eastwood und The Scarlett Letter ausgebildet und war eng mit der Familie Weadick befreundet, den Gründern der Calgary Stampede.

Patti Scott, 37 Jahre alt und die zweite der drei RancHERs-Damen, ist eine junge, selbstbewusste Karrierefrau mit einem ganz besonderen Beruf – sie ist Rancherin. Als allein erziehende Mutter zweier Kinder leitet sie in der vierten Generation die Glenbow Ranch, die im Besitz der Familie Harvie ist. 
Auf ihrer Ranch züchtet Patti Red Angus-Rinder, mit denen sie auch handelt. Die Rinder und die Ranch sind ihr Lebensunterhalt und -inhalt. Viehzucht liegt Patti im Blut, sie hat sich nie einen anderen Beruf gewünscht.

Die dritte und jüngste im Bunde der Cowgirls ist die 22-jährige Erin Butters. Als Erin im Jahre 2001 heiratete war ihr Trauzeuge vielen liebevoll gemeinten Sticheleien ausgesetzt. Alle wollten wissen, ob sein Familienhintergrund ebenso farbenfroh sei wie der des Trauzeugen von Erins Urgroßvater: dieser war kein Geringerer als Harry Longabaugh alias Sundance Kid. Erins Urgroßvater war der Vorarbeiter auf der berühmten Bar U Ranch in Longview, heute eine nationale historische Stätte. Die Geschichte der Ranch ist eng verbunden mit der Geschichte der Calgary Stampede http://www.pc.gc.ca/lhn-nhs/ab/baru/index_E.asp . Mit ihren 22 Jahren repräsentiert Erin die Zukunft der Rancher und RancHERs Albertas. Ihr ganzes Leben arbeitete sie auf der Familienranch und nach ihrem Studium wird sie zurückkehren und die Familientradition auf dem Land fortführen, das ihre Ahnen über ein Jahrhundert gepflegt haben.

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