Bei den diesjährigen „Milch Memo Masters“ in Darmstadt wurde der 19-Jährige Clemens Mayer 9. Deutscher Gedächtnismeister. Mit einer Differenz von 743 Punkten überrundete er den siebenfachen Meister Dr. Gunther Karsten (44). Bei den Junioren holte die 14-Jährige Katharina Bunk den Titel der Deutschen Junioren Gedächtnismeisterin. Damit musste Sebastian Bunk seiner Schwester die Führungsposition überlassen und rückte nach zwei Jahren auf Platz 2. Die Trophäe der Jüngsten/Kategorie „Kinder 8-12 Jahre“, trug Stephanie Bünter aus Niebüll stolz in ihre Heimatstadt. Zum ersten Mal war die CMA Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH der offizielle Partner der Deutschen Gedächtnismeisterschaften. Mit dieser Kooperation zeigte die CMA, dass eine ausgewogene Ernährung mit Milch und Milchprodukten die geistige Fitness unterstützen kann. Die Milch macht’s – auch bei Gedächtnismeistern; das demonstrieren die Rekordergebnisse.
Insgesamt erzielten die Memorierkünstler bei den „Milch Memo Masters 2005“ vier Deutsche Rekorde und fünf Weltrekorde. Ein großer Erfolg, der vor allem von Clemens Mayer mitgetragen wurde. Der neue Deutsche Gedächtnismeister aus Brannenburg bei Rosenheim gab mit zwei Weltrekorden den Ton an: Beim Zahlenmarathon merkte er sich 1.040 Zahlen in nur 30 Minuten und gab diese ohne Fehler wieder. Auch in der Namen- und Gesichtergala toppte der angehende Jura-Student den letzten Weltrekord. Mit diesem Sieg qualifizierte sich Clemens Mayer für die im August stattfindenden Gedächtnisweltmeisterschaften im englischen Oxford.
Der überflügelte 7-fache Deutsche Gedächtnismeister Dr. Gunther Karsten drückte seine Anerkennung für die Leistung des jungen Kontrahenten aus. Bei der Siegerehrung überreichte er Clemens Mayer den Pokal und lobte: „Du warst einfach besser!“
Clemens Mayer, 9. Deutscher Gedächtnismeister:
Hast du mit diesem Erfolg bei den „Milch Memo Masters“ gerechnet? „In gewisser Weise ja. Ich habe zwar noch starke Konkurrenz gehabt mit dem 7-fachen Sieger Dr. Gunther Karsten, dennoch wollte ich nach Platz 2 im vergangenen Jahr dieses Mal gewinnen. Und da alles gut geklappt hat, bin ich rundum zufrieden mit diesem Wochenende.“
Wie hast du den Memoriersport für dich entdeckt?
„Vor etwa drei Jahren habe ich durch die Medien vom Gedächtnissport erfahren und mich hat es einfach interessiert, neben den Texten in der Schule auch anderweitig Dinge zu memorieren. So kam es, dass ich auch Zahlen und Gesichter etc. memorierte und das hat auch ganz gut geklappt. In meinem Verein MemoryXL war ich gleich sehr willkommen und das hat mir einen zusätzlichen Motivationsschub gegeben.“
Hilft dir der Sport auch in alltäglichen Situationen?
„Natürlich hat man durch ein gutes Gedächtnis die Möglichkeit, den Alltag etwas einfacher zu meistern. So muss man zum Beispiel nur sehr selten Nummern suchen, die man vielleicht vor kurzem erst angerufen hat. In der Schule ist es enorm von Vorteil, wenn man sich zwei Seiten Hefteintrag nur einmal durchlesen muss, um ihn zu können, anstatt sich eine viertel oder halbe Stunde hinzusetzen.“
Was tust du für deine geistige Fitness?
„Im Gedächtnissport, wie auch im Laufsport gehört für mich schon immer eine gute Ernährung zu einem ganz normalen Tagesablauf. Neben einer ausgewogenen Ernährung sind aber natürlich auch Denkaufgaben wichtig, um das Gehirn zu trainieren.“
Welche Herausforderung nimmst du als nächstes an?
„Mitte August stehen die Weltmeisterschaften in Oxford auf dem Programm. Die Chancen stehen gut, weit vorne zu sein, wobei ich sagen muss, dass aus aller Welt die besten Gedächtnissportler zusammentreffen und somit starke Konkurrenz zu erwarten ist.“
Zum neunten Mal führte die Gesellschaft für Gedächtnis- und Kreativitätsförderung (GGK e.V.) die Meisterschaften durch. „Die Veranstaltung hat gezeigt, dass deutsche Gedächtnissportler zur absoluten Weltspitze gehören. Wir haben dieses Jahr bei den World Memory Championships in Oxford gute Chancen, erstmals den Weltmeisterpokal nach Deutschland zu holen“, so Veranstalter Klaus Kolb.