Perlen aus Deutschland: Deutscher Sekt

Deutscher Sekt ist besser als sein Ruf. Jahrzehntelang war er als Massenprodukt verschrien. Winzer-Sekt spielt inzwischen seine Stärken als Alternative zu Champagner aus. Was die Verkostung in der aktuellen Ausgabe des GaultMillau Magazins (ab 11. April am Kiosk) beweist.

Kaum ein Weinerzeugnis geht so gut wie deutscher Sekt. Nach Jahren der Flaute verkündet die Branche wieder Steigerungsraten. Der deutsche Sektmarkt ist der mit Abstand größte nationale Markt in der Welt: Im Schnitt trinkt jeder Deutsche gut vier Liter Sekt im Jahr. Doch kaum ein Produkt wird auch so unterschätzt und hat solche Imageprobleme wie Sekt. Während deutsche Weine in der Spitzengastronomie der Renner sind, wird im Restaurant beim besonderen Anlass fast ausschließlich Champagner geordert.
Wo steht die Qualität des deutschen Sektes?

Das GaultMillau Magazin veranstaltete eine Blindverkostung mit 60 Marken. Große Namen standen neben unbekannten, Riesling neben Pinot Noir. Das Ergebnis: Die Stärke des deutschen Sekts liegt in der Rieslingtraube. Die Rieslingsekte bekamen die höchsten Bewertungen. Schwierigkeiten haben deutsche Winzer offensichtlich mit den Pinot-Sorten, die teilweise als nicht gelungen eingestuft werden mussten. Ganz zu schweigen von Exoten wie Scheurebe, Traminer oder Elbling – hier gab es teilweise vernichtende Kommentare, die Sekte waren bestenfalls eisgekühlt zum fruchtigen Dessert zu genießen. Auch bei den Rosé sieht es im Vergleich zum Champagner nicht rosig aus.

Das Ergebnis der Verkostung des GaultMillau Magazins: Die vier besten Sekte kamen über 90 Punkte, Platz 1 belegt der »Dichtertraum« der Saar-Mosel-Winzersekt GmbH mit 93,5 Punkten. Auf Platz 2 landete ein Winzersekt mit großem Namen und 92,5 Punkten – der 2004 Riesling Sekt handgerüttelt vom Weingut Georg Breuer. Mit 91,5 Punkten gemeinsam auf Platz 3 lagen der »Goldloch« vom Weingut Armin Diel und der 1993 Reserve-Riesling aus dem Sekt- und Weinhaus Solter.

Die Ergebnisliste 90 und mehr Punkte:
93,5 Punkte,
2004 Mosel Riesling Sekt »Dichtertraum« Brut, Siegersekt, Saar-Mosel-Winzersekt GmbH,
Preis ca.10,50 Euro

92,5 Punkte,
2004 Riesling Sekt handgerüttelt, Weingut, Georg Breuer, Preis ca.15 Euro

91,5 Punkte,
1993 Reserve- Solter Brut Rheingau Riesling, Sekt- und Weinhaus Solter, Preis ca. 28 Euro
»Goldloch«, Schlossgut Diel, Preis ca. 29,50 Euro

91 Punkte,
Winzersekt Rosé brut Johanneshof, Weingut Korrell, Preis ca. 8,80 Euro
2004 Mosel Riesling Sekt »CeSoir« trocken, Saar-Mosel-Winzersekt GmbH, Preis ca. 10,50 Euro
2005 Majoratsfüllung Riesling Brut Brut, Reichsgraf von Kesselstatt, Preis ca.12,30 Euro

90,5 Punkte,
Pinot Sekt brut, Johann Hild, Preis ca. 9,80 Euro
2002 Solter Brut Pinot, Sekt- und Weinhaus Solter, Preis ca.12,50 Euro

90 Punkte,
Winzersekt Riesling trocken »Johanneshof«, Weingut Korrell, Preis ca. 8,80 Euro
2005 Majoratsfüllung Riesling brut extra dry, Reichsgraf von Kesselstatt, Preis ca.10,90 Euro
Hommage Brut, Staadter Sektkellerei Michael Hausen-Mabilon, Preis ca.15 Euro
2005 Schloss Proschwitz Riesling Sekt b.A. brut, Weingut Schloss Proschwitz Prinz zur Lippe, Preis ca. 16 Euro

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