Kinder von rauchenden Schwangeren öfter übergewichtig
Im Februar einigten sich die Bundesländer auf ein Rauchverbot in Schulen, Bildungs-, Freizeit- und Kultureinrichtungen. In Gaststätten müssen sich Raucher künftig in extra ausgewiesene, abgeschlossene Räume zurückziehen. Ganz tabu sollte Rauchen in der Schwangerschaft sein. Denn schwangere Frauen, die rauchen, riskieren nicht nur, dass ihre Kinder mit geringem Geburtsgewicht und Entwicklungsschäden zur Welt kommen, sondern auch, dass sie in späteren Jahren Übergewicht entwickeln. Das fand das Marktforschungsinstitut TNS Healthcare in einer Umfrage für das Bundesamt für Strahlenschutz heraus.
Die Untersuchung ging aus einer Studie zum Rauchverhalten von schwangeren Frauen aus den Jahren 1987/88 hervor. Damals wiesen die Marktforscher nach, dass 17,9 Prozent der 3 900 Studienteilnehmerinnen während der Schwangerschaft nicht mit dem Rauchen aufhörten. Im Jahr 2005 befragten die Marktforscher rund 2 400 dieser Frauen erneut, diesmal nach dem Gewicht ihrer mittlerweile 15- bis 18-jährigen Kinder. Das überraschende Ergebnis: Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft rauchten, waren dicker als die Kinder von Nichtraucherinnen. 14,1 Prozent der 15- bis 18-Jährigen hatten Übergewicht, 6,2 Prozent waren sogar adipös. Von den Jugendlichen, deren Mütter noch nie geraucht hatten, entwickelten dagegen nur 7,6 Prozent Übergewicht und 3,2 Prozent Adipositas. Ob Frauen bereits vor oder erst zu Beginn der Schwangerschaft mit dem Rauchen aufhörten, spielt für die Entwicklung von Übergewicht keine Rolle.
Fazit der Studie: Neben Bewegungsmangel und hoher Kalorienaufnahme fördert auch Rauchen in der Schwangerschaft das Risiko für Übergewicht im Jugendalter. Dies sollte in Präventions- und Aufklärungsmaßnahmen stärker berücksichtigt werden.
(aid, Claudia Bär)