Kulinarischer Frühlingsanfang mit frischen Spinatideen

Als verführerischer Frühlingsbote begeistert das beliebte Blattgemüse alle Jahre wieder: Ab März kommt der erste, junge Spinat wieder frisch vom heimischen Feld. Er schmeckt jetzt nicht nur besonders zart und mild, sondern zaubert mit seinem Grün
auch frische Farbe auf den Teller. In der Küche erweist er sich als wahres Multitalent. Er veredelt Suppen, Soufflés, Pasta- und Kartoffelgerichte, dient als köstliche Beilage und ist längst nicht nur gekocht, sondern auch als Salat zu empfehlen.

Spinat als Rohkost? Das ist nicht nur delikat und raffiniert, sondern auch aus ernährungsphysiologischen Gründen sinnvoll: In der Hitparade der Gemüsesorten steht Spinat mit seinem hohen Gehalt an Carotinoiden ganz weit oben. Diese sekundären
Pflanzenstoffe haben in der Wissenschaft in den letzten Jahren für viel Furore gesorgt. Und ob Fastenzeit oder Feiertage – mit nur 16 Kilokalorien pro 100 Gramm zeigt sich Spinat stets als ausgesprochen figurfreundlich. Darüber hinaus punktet Spinat
mit fast der ganzen Palette an B-Vitaminen, dazu reichlich Vitamin A, dem so genannten Augenschutzvitamin. Auch glänzt Spinat mit hochwertigem Eiweiß und vielen lebenswichtigen Mineralstoffen wie Magnesium und Calcium.

Der Eisengehalt von Spinat ist
nicht so sensationell hoch wie lange Zeit angenommen, aber immerhin stecken rund vier Milligramm in einer 100-Gramm-Portion. Um die Verwertbarkeit des Spinateisens beziehungsweise generell von pflanzlichem Eisen zu verbessern, raten
Ernährungswissenschaftler, Vitamin C-reiche Lebensmittel wie Paprikasalat oder Johannisbeersaft dazu zu kombinieren.

Gut zu wissen: In ein feuchtes Tuch eingeschlagen und im Gemüsefach kühl gelagert, bleiben die empfindlichen Blätter maximal zwei Tage frisch, daher nach dem Einkauf möglichst rasch verwenden. Das Geheimnis der Zubereitung liegt im gründlichen
Waschen, um eventuell anhaftende Erde vollständig zu entfernen. Am besten funktioniert das mit Hilfe einer Salatschleuder. Alles andere ist dann wirklich ein Kinderspiel, denn beim zarten Frühjahrsspinat sind ohnehin kaum größere Stängel zu
entfernen.

Seinen Geschmack erhält Spinat am besten, wenn er roh zubereitet oder nur kurz gedünstet wird. Dazu etwas Butter zerlassen, nach Wunsch Knoblauch und Schalotten darin glasig werden lassen, Spinatblätter tropfnass hinzufügen und das kleine
Wunder im Topf beobachten – ruck, zuck fallen die Blätter auf einen Bruchteil ihres ursprünglichen Volumens zusammen. Für die schnelle Küche einfach praktisch: Bereits nach acht bis zehn Minuten sind sie gar. Jetzt nur noch mit Salz, Pfeffer und
Muskat würzen oder – wer es exotisch mag – mit einem Hauch Safran. Eventuell einen Schuss Sahne zugießen, schon kann das leckere Spinatgemüse serviert werden. Und so wird ein feines, gästetaugliches Gourmetsüppchen daraus: einfach das frisch
gedünstete Gemüse mit Brühe aufgießen, pürieren, mit Crème fraîche verfeinern und mit Weißbrotcroûtons, Schinkenwürfeln und gerösteten Mandelstiften bestreuen – sehr lecker.
Oder als weitere Variante zum gedünsteten Spinatgemüse luftgetrockneten
rohen Schinken, eine kleine Handvoll Pinienkerne sowie frisch gekochte Tagliatelle zugeben, alles gut durchschwenken, und fertig ist ein schmackhafter, mediterraner Genuss.

Die alte Weisheit, Spinat dürfe nicht aufgewärmt werden, gilt in Zeiten moderner Kühltechnik nicht mehr. Allerdings sollten einige Hygiene-Regeln beachtet werden: Spinatgerichte niemals warmhalten, sondern schnell abkühlen, im Kühlschrank höchstens
einen Tag aufheben und erst unmittelbar vor dem Erwärmen aus dem Kühlschrank nehmen. Ordentliches Erhitzen ist ein Muss, das heißt, den Spinat zehn Minuten auf mindestens 70 Grad gleichmäßig erhitzen. Für Babys und Kleinkinder ist das allerdings
absolut tabu: Sie dürfen Spinat weder aufgewärmt noch roh verzehren. Durch Lagerung von Spinat kann Nitrit entstehen, das mit dem roten Blutfarbstoff reagieren kann. Für Erwachsene ist das kein Problem, bei den Kleinen dagegen ist das körpereigene
Enzymsystem, das diese Reaktion rückgängig macht, noch zu schwach ausgebildet.

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