Das Bier Lexikon

Noch bis Anfang Oktober tobt in München das größte Volksfest der Welt. Viele Hektoliter Bier auf den Wiesn fließen nach dem traditionellen Ausruf „O´zapft is“ durch die Kehlen der Besucher des Oktoberfestes. Aber nicht nur die dort servierten Sorten bestimmen die Bierlandschaft in Deutschland. Über 5.000 verschiedene Biersorten werden hierzulande aus den Zutaten Wasser, Hopfen, Malz und Hefe gebraut. Die Vielfalt kommt durch die Unterschiede im Brauprozess sowie Variationen in Menge und Sorte der Rohstoffe zustande. Bier wird nach Arten, Gattungen, und Sorten unterschieden. Der folgende Überblick bietet eine Hilfe:
Bierarten: Nach Art der zur Gärung verwendeten Hefe unterscheidet man die untergärige und obergärige Biere:

• 85 Prozent aller in Deutschland gebrauten Biere sind untergärig. Dazu gehören Pils, Export, Lager und Bockbiere. Am Ende der Gärzeit von ca. acht bis zehn Tagen setzt sich die Hefe auf dem Boden ab. Das Jungbier wird in andere Behältnisse gepumpt und reift bei niedrigen Temperaturen nach. Dabei reichert es sich mit Kohlensäure an und bildet zusätzliche Geschmacksstoffe.

• Bei obergärigem Bier wie Weizen, Kölsch oder Alt steigt die Hefe nach der Gärzeit von zwei bis drei Tagen an die Oberfläche des Bieres. Nach einer Lager- und Reifezeit wird das fertige Bier gefiltert und abgefüllt.

Biergattungen:
Das Unterscheidungsmerkmal für die Biergattung ist der Stammwürzegehalt. Die Stammwürze ist ein Maß für die Menge der aus Malz und Hopfen heraus gelösten Inhaltsstoffe. Der Stammwürzegehalt ist mitbestimmend für den Alkoholgehalt des späteren Bieres.

Folgende Gattungen gibt es:
• Einfachbier
• Schankbier
• Vollbier, wie z.B. Pils
• Starkbier wie z.B. Bock- oder Doppelbockbiere

98 Prozent der hierzulande gebrauten Biere sind Vollbiere, das bekannteste ist Pils. Für den Alkoholgehalt des späteren Bieres gilt: Etwa ein Drittel des ursprünglichen Stammwürzegehalts entspricht dem späteren Alkoholgehalt.

Biersorten:
Brauverfahren und Rezeptur der Rohstoffe bestimmen den Geschmack und das Aussehen der verschiedenen Biersorten. Weißbier zum Beispiel gibt es als Leicht-, Voll-, Starkbier und in entalkoholisierter Form. Speziell für die Wiesn gibt es ein Märzenbier, das kräftig und malzbetont schmeckt. Es gehört zu den untergärigen Vollbieren. Der Name Märzen ist vom Monat März abgeleitet. Dieser war vor der Erfindung der Kühlmaschine die letzte sicher Möglichkeit vor Beginn der warmen Jahreszeit, untergäriges Bier zu brauen.

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