Geisterstädte – Spaß und Spuk in Oregon

Als Halloween-Monat wird der Oktober auch bei uns immer mehr zum Geister-
und Gespenstermonat. Die Tradition der Kürbisse, Kostüme und Kinderstreiche
stammt bekanntlich aus den USA, und so greift man in Oregon im Nordwesten
des Landes um diese Jahreszeit gerne in die Spukkiste.

Besucher aus aller
Welt haben in dieser schönen Jahreszeit nebenbei Gelegenheit, solche Mythen
und Legenden ganz persönlich auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Aber
auch zu jeder anderen Jahreszeit ist ein Besuch in den Geisterstädten ein
Abenteuer.

Während man im dichter bevölkerten Westen des Bundesstaates hin und wieder
von merkwürdigen Begegnungen zwischen Mensch und Gespenst hört, sind es im
dünnbesiedelten Osten eher die (fast) menschenleeren “Geisterstädte”, die
Touristen mit ihrer Geschichte und ihren Geschichten in ihren Bann ziehen.

Viele einst blühende Siedlungen, in denen Menschen lebten, die im “wilden”
Nordwesten der USA nach Gold schürften und Eisenbahnschienen legten, sind
heute nur noch Geisterstädte.

Das gleiche Schicksal widerfuhr auch Städten
an vormals vielbefahrenen Wegstrecken, die später durch anders verlaufende
Schnellstraßen ersetzt wurden.

Diese vergänglichen Spuren der Zivilisation
erobert sich die Natur langsam zurück, aber mehr als siebzig Geisterstädte
sind in Oregon noch aufzuspüren.

Gerade das Goldminengebiet im Nordosten Oregons ist reich an ganz oder
größtenteils verlassenen Städten. Granite am Elkhorn Drive beispielsweise
zählte Ende des vorletzten Jahrhunderts rund 5.000 Einwohner, nachdem man
hier 1862 Gold gefunden hatte – heute sind nur noch ein paar Dutzend
Menschen übrig, die die wenigen noch bestehenden Gebäude bevölkern.

Eine
weitere Geisterstadt ist Cornucopia, 19 km nordwestlich von Halfway, das am
“Hells Canyon Scenic Byway” liegt. Hier fand man 1885 Gold im Wert von über
$20 Millionen – hundert Jahre später war die Stadt leer, doch viele der
alten Gebäude stehen noch und können – auf eigene Gefahr – besichtigt
werden. Shaniko am US-Highway 97 war noch vor hundert Jahren der weltgrößte
Wollumschlagplatz im Binnenland, heute ist es nur noch eine sogenannte
“lebende” Geisterstadt – immerhin mit eigener Website: www.Shaniko.com .

Ein
paar Kilometer weiter findet man Antelope, das in den 1970er Jahren
vorübergehend in die Hände einer Kommun
e fiel und in “Rajneesh” umgetauft wurde – aber auch die Sektenmitglieder
zogen inzwischen wieder ab, und die Stadt trägt wieder den alten Namen.
Whitney, 18 km südwestlich von Sumpter gelegen, diente um die vorletzte
Jahrhundertwende Bergwerken und Holzfällern als Verladestation, doch nach
einem Brand im Sägewerk 1918 wurde die Stadt fast aufgegeben.

Einige dieser Geisterstädte sind noch nicht völlig menschenleer, andere
hingegen gänzlich unbewohnt. Sie bestehen nur noch aus Ruinen und sind in
aktuellen Straßenkarten gar nicht mehr eingezeichnet.

Die “Jagd” nach diesen
Ghost Towns kann also zu einer echten Herausforderung werden. Eine Hilfe
dabei bietet die Liste der Geisterstädte, die man – wahlweise alphabetisch
oder nach County geordnet – im Internet unter
www.Ghosttowns.com/states/or/or.html findet.

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