Die AK warnt vor der kommenden Funkchip-Technik im Handel. In die Verpackung der Waren sind dann künftig Funkchips eingebaut statt des herkömmlichen Strichcodes. Die Waren sind damit „fernlesbar“, an der Kasse wird der ganze Einkaufswagen erfasst und es wird mit Plastikkarte bezahlt. Im deutschen Rheinberg, Nordrhein-Westfalen ist das mit dem Future-Store des Metro-Konzerns bereits in die Wirklichkeit umgesetzt. AK Konsumentenschützer Karl Kollmann warnt: „Die neuen Funkchiptechniken im Handel sind kostspielig, was letztendlich sicherlich auf die Preise aufgeschlagen würde, datenschutzrechtlich bedenklich, es gibt keine Preissicherheit mehr – Preise können jederzeit verändert werden und es sind Arbeitsplätze gefährdet.“
„Die Funkchips, RFID-Technik, sind teuer“, gibt Kollmann zu Bedenken, „rund 15 Cent kostet ein solcher Chip, und die Hersteller hätten eine Reihe von Umstellungskosten.“ Käme der Funkchip in den Handel, würde das vor allem die kleinpreisigen Produkte erheblich verteuern. „Es gibt keinen Sinn, bei einem Joghurt oder einer Tafel Schokolade einen Funkchip in die Verpackung zu integrieren, da nur der Handel einen Vorteil hätte und der Konsument dafür teuer bezahlen müsste“, meint Kollmann. Außerdem befürchtet der AK Verbraucherschützer Datenschutzprobleme: „Es muss von Beginn an sichergestellt werden, dass nach dem Lese- und Kassiervorgang die Funketiketten gelöscht werden.“ Bleiben sie aktiviert, könnten sie z.B. für Marketingzwecke verwendet werden.“
Vor einer breiteren Einführung könnte auch das elektronische Preisschild stehen. Im deutschen Future-Store funktioniert es bereits. Eine Gefahr für die VerbraucherInnen wäre, dass damit der Preis eines Produkts blitzschnell geändert werden kann. „Würden in Österreich solche elektronischen Preisschilder kommen, müsste das Preisauszeichnungsrecht verbessert werden“, verlangt Kollmann. Es dürften dann etwa während eines Geschäftstages die Preise nicht geändert werden, ausgenommen Preissenkungen bei Frischwaren vor Geschäftsschluss.
„Neuerungen im Handel kommen oft recht rasch“, erinnert Kollmann an die Einführung des Strichcodes vor Jahren. „Wenn eine große Handelsgruppe eine Neuerung durchsetzt, ist sie praktisch flächendeckend eingeführt.“