Berufsstände brauchen Heilige – das hat Tradition. Feuerwehrleute, Bäcker, Konditoren, Bierbrauer, Glasbrenner, Wirte und Köche müssen sich einen teilen, nämlich den Heiligen Laurentius. Er gilt als einer der meistverehrten Heiligen der Kirche und erhielt in Rom sogar fast die Bedeutung von Petrus und Paulus. Der Diakon und Märtyrer starb am 10. August 285 n. Chr. auf dem glühenden Rost, weil er Kirchenvermögen an die Armen verteilt und sich den Zorn des Kaisers Valerian zugezogen hatte.
Auch wenn es auf diesem historischen Hintergrund früher im Volksmund hieß „Am Laurentiustag sollte man kein Feuer machen“, so wird in der Neuzeit gerade an diesem Tag gefeiert, gegessen – und natürlich gekocht. Die Tradition der Köche, den Laurentiustag aktiv zu begehen und einen meist ökumenischen Gottesdienst zu feiern, reicht viele Jahre zurück. Als „Initiator“ gilt der Köcheverein Lindau-Westallgäu, der 1979 die erste Laurentiusmesse in der Pfarrkirche in Roggenzell abhielt. Bis heute trifft man sich zu Ehren der Verstorbenen und des Schutzpatrons alljährlich am 10. August mit bis zu 400 Gästen – inklusive zünftigem Weißwurstfrühstück.
Premiere für den ersten bundesweiten Laurentiustag auf Einladung des Verbandes der Köche Deutschlands e.V. (VKD) war am 22. August 1986 in Heidelberg. Seither trafen sich Deutschlands Köche und ihre Gäste zum traditionellen Gottesdienst und gemeinsamen Festumzug in mittlerweile 19 Städten und nahezu allen Bundesländern – im Jahr 1992 sogar erstmals (und einmalig) im benachbarten Ausland, in Colmar.
Die 20. Auflage des Laurentiustages der Köche wird in Dresden gefeiert – vom 12. bis 14. August 2005. Tatkräftig unterstützt und gefördert wird diese Veranstaltung des VKD von dem Sponsorenpool Laurentiustag, dem die Unternehmen Bohner, Oing-Druck, Rational, Service-Bund und Wüsthof angehören. Zum Drei-Tage-Programm gehören traditionell ein festlicher Umzug durch die Altstadt sowie ein gemeinsamer ökumenischer Gottesdienst. 20 Jahre Laurentiustag der Köche auf einen Blick
1986 Heidelberg
1987 Marburg
1988 Wiesbaden
1989 Gelsenkirchen
1990 Konstanz
1991 Bielefeld
1992 Colmar
1993 Chemnitz
1994 Fulda
1995 Koblenz
1996 Heilbronn
1997 Erfurt
1998 Bad Nauheim
1999 Lübeck
2000 Freiburg
2001 Leipzig
2002 Aschaffenburg
2003 Cottbus
2004 Hildesheim
2005 Dresden