Brokkoli – Multitalent aus heimischem Anbau

Ob pur, püriert oder überbacken – Brokkoli ist ausgesprochen vielseitig und wegen seiner kurzen Garzeit vor allem für die schnelle Küche bestens geeignet.

Seinen Namen hat das dekorative Edelgemüse vom lateinischen Wort
„brachium“. Das bedeutet Zweig, und tatsächlich sehen die Röschen wie kleine
Bäume aus. Botanisch betrachtet handelt es sich dabei allerdings um
Blütenknospen. Schon Römer und Etrusker schätzten das feine Kohlgemüse, das
ursprünglich aus Kleinasien stammt. Von Italien aus trat der grüne Bruder
des Blumenkohls seinen Siegeszug durch fast ganz Europa an. Vor
200 Jahren wurde er erstmals hierzulande kultiviert und ist seitdem ein gern
gesehener Gast auf dem Speiseplan. Bis in den Spätherbst hinein kommt das
Allroundtalent aus heimischem Anbau – frischer geht es nicht.

Brokkoli gilt als ernährungsphysiologisch hochwertiges Gemüse. Er punktet
mit reichlich Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen. Beachtlich ist vor
allem der hohe Gehalt an Calcium und Eisen sowie Vitamin C – bereits hundert
Gramm Brokkoli decken den Tagesbedarf an dem wichtigen Fitmacher für das
Immunsystem. Bitte zugreifen: Mit nur 28 Kilokalorien pro hundert Gramm ist
das Vitalstoffkraftpaket für die schlanke Linie besonders zu empfehlen.

Je
frischer, desto mehr Geschmack – deshalb beim Einkauf darauf achten, dass
der Brokkolikopf eine kräftig blaugrüne Farbe aufweist und die Blätter und
Stiele satt grün und knackig aussehen. Die Blütenknospen sollten geschlossen
sein und der Stiel eine frische Schnittfläche haben.
Zum Aufbewahren den
Brokkoli in Frischhaltefolie einschlagen und im Gemüsefach des Kühlschranks
maximal zwei Tage aufheben – so behält er Frische und Vitamine.

Für die Verarbeitung in der Küche ist das beliebte Feingemüse denkbar
unkompliziert. Stängel, Röschen, Blätter – alles lässt sich verwenden, doch
aufgepasst: Die Garzeit der Röschen beträgt je nach Größe nur etwa fünf bis
acht Minuten, während die Stängelteile etwa doppelt so lang brauchen.
Deshalb kommen sie als erstes in den Topf, die gehackten Blätter kochen zum
Schluss kurz mit.
Schon gewusst? Stängel und größere Stiele können geschält
wie Spargel zubereitet werden und eignen sich roh prima als leckerer
Gemüse-Dip.

Brokkoli erinnert im Geschmack an grünen Spargel und Blumenkohl und lässt
sich mit fast unendlich vielen Zutaten kombinieren, zum Beispiel mit
Schinken, gehackten Nüssen, einer leichten Sauce Hollandaise, etwas
schäumender Butter oder Kräuter-Vinaigrette.

Ein echtes Blitzgericht ist in
Öl sautierter Brokkoli. Dazu die in Salzwasser blanchierten Röschen zusammen
mit Knoblauch kurz in Öl schmoren. Zuletzt nur noch salzen und gehackte
Petersilie untermischen, fertig! Wer will, kann als Variante Chili, frisch
geriebenes Weißbrot oder Käse zufügen.

Etwas fürs Auge bieten gekochte
Brokkoli- mit Blumenkohlröschen halb und halb gemischt und lauwarm mit
Schnittlauch-Sauerrahmsauce serviert. Ein Hit aus der italienischen Küche
sind Nudeln mit Brokkoli, wahlweise mit pikanter Käse-Sahne-Sauce oder
Tomatensugo kombiniert, unter das nach sizilianischer Art Sultaninen,
Pinienkerne und Anchovis gemischt werden.

Auch im asiatischen Wok macht sich
das grüne Multitalent bestens. Lust auf eine wärmende Suppe? Die cremige
Brokkoli-Suppe mit Lachsstreifen steht im Handumdrehen auf dem Tisch und ist
auch noch gästetauglich. Dazu ein gutes Pfund Brokkoliröschen in Salzwasser
garen. Vier Esslöffel Rapsöl erhitzen und vier Teelöffel Mehl zufügen. Mit
je 400 Gramm Milch und Gemüsebrühe ablöschen und etwa zwei Minuten köcheln
lassen. Zusammen mit den Brokkoliröschen samtig mixen, abschmecken und mit
etwas Weinbrand verfeinern. Jetzt nur noch Streifen von Räucherlachs
hinzufügen, noch ein paar Mandelblättchen dazu und mit Dill garnieren – und
schon ist der kulinarische Genuss servierbereit.

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