Die Deutsche-Lebens-Rettungs-Gesellschaft
(DLRG) fordert mehr Sicherheit für viele Millionen Menschen, die
ihren Urlaub an Europas Stränden und in Hotels mit Swimmingpools
verbringen.
Sie sieht in der neuen Entscheidung des
Bundesgerichtshofes (BGH), das einen Reiseveranstalter zur Zahlung
eines Schmerzensgeldes verurteilte, weil ein elfjähriger Junge
während eines Auslandsurlaubs im Swimmingpool eines Hotels ertrunken
war, einen ersten Schritt zu mehr Sicherheit während des Urlaubs.
Die
Richter entschieden, dass Reiseveranstalter ihre Ferienanlagen auf
ausreichende Sicherheitsstandards hin überprüfen müssen, anderenfalls
hafteten sie für Schäden.
DLRG-Präsident Dr. Klaus Wilkens: „Wir brauchen in Europa eine
einheitliche Verkehrssicherungspflicht für öffentliche Stände,
Badegewässer und Swimmingpools in Hotelanlagen. Jahr für Jahr
ertrinken viele Urlauber während ihrer Sommerfreien. Die meisten
Unfälle könnten verhindert werden, wenn die Anlagen von
Rettungsschwimmern bewacht würden“.
Als positives Beispiel nennt Dr. Wilkens den zentralen
Wasserrettungsdienst der DLRG an der deutschen Nord- und Ostseeküste,
der in jeder Sommersaison ehrenamtlich von 5.000
Rettungsschwimmerinnen und -schwimmern durchgeführt wird und weltweit
als Beispiel für sichere Stände bewertet wird.
„In jedem Schwimmbad in Deutschland ist der Wasserrettungsdienst
fester Bestandteil der Sicherheitsvorkehrungen. In Hotelanlagen mit
Swimmingpools oder privaten Strandabschnitten in zahlreichen
europäischen Ländern ist ein Rettungsdienst hingegen eher die
Ausnahme. Dementsprechend hoch ist das Risiko der Urlauber zu
ertrinken“, sieht der DLRG-Präsident Defizite in Sachen Sicherheit.
Die humanitäre Organisation fordert Touristikunternehmen und
Reiseveranstalter auf, mehr für die Sicherheit von Millionen
Menschen zu tun.
„Der Badeurlaub ist die beliebteste Art, die Ferien zu verbringen.
Im modernen Tourismus ist Sicherheit ein wichtiges Verkaufsargument.
Das können Reiseveranstalter auch für sich nutzen. Rettungsschwimmer
am Strand oder Beckenrand geben den Menschen ein gutes Gefühl. Davon
profitieren auch die Unternehmen“, so Dr. Klaus Wilkens.