Erfolgreiches Exportmarketing für deutsche Weine

Im Rahmen seines internationalen Exportworkshops am 12. und 13. Juli 2006 beriet der Exportbeirat des Deutschen Weininstituts (DWI) über die aktuelle Situation sowie die zukünftige Marketingstrategie in den wichtigsten Auslandsmärkten für deutsche Weine. Danach wird das DWI im kommenden Jahr an seinen 12 bestehenden Auslandsbüros in Nordamerika, Europa und Asien festhalten. Über 70 % des Auslandsbudgets wird in die vier größten Exportmärkte Großbritannien, USA, Niederlande und Japan investiert.

Aus Budgetgründen wird es auch in Zukunft nicht möglich sein, den Endverbraucher im Ausland durch klassische Werbung direkt anzusprechen. Dementsprechend ist es das oberste Ziel, die wichtige Gruppe der Meinungsbildner und Multiplikatoren aus Medien, Handel und Gastronomie für deutsche Weine zu gewinnen. Das DWI-Marketing konzentriert sich dabei ausschließlich auf die Imagebildung und Absatzförderung im Spitzenwein- und Mittelpreissegment.

„Mit den Topweinen wollen wir in erste Linie Image transportieren, während der Mengenumsatz im Mittelpreissegment verstärkt mit Weinen von guter bis gehobener Qualität weiter gefördert werden soll“, erläutert Steffen Schindler, Bereichsleiter im DWI-Auslandsmarketing.
In den absatzstarken ausländischen Supermärkten kommt es aufgrund der meist wenig über Wein informierten Kundenstruktur ganz besonders darauf an, mit ansprechender Optik, klaren Bezeichnungen und einem angemessenen Preis-Genuss-Verhältnis die Aufmerksamkeit auf den deutschen Wein zu lenken.

Die Leitrebsorte in der weltweiten Kommunikation wird auch im kommenden Jahr der Riesling sein. „In Anbetracht der momentanen Riesling-Euphorie und der Tatsache, dass über 60 % des weltweiten Rieslinganbaus in Deutschland stattfindet, ist es ein wesentliches strategisches Ziel des DWI-Auslandsmarketings, weltweit deutschen Riesling in allen Qualitätsstufen und Geschmacksrichtungen als Maßstab zu etablieren, an dem sich andere Anbieter der Welt in Qualität und Preis messen lassen müssen“, betont Steffen Schindler.

Dass diese Strategie erfolgversprechend ist, zeigt die USA, wo sie erstmals in den 90er Jahren Anwendung fand. Riesling ist zwischen New York und San Francisco heute eine der weißen Trendrebsorten mit hervorragenden Zuwachsraten. Im Windschatten dieses Erfolges steigt dort nun auch das Interesse an anderen Rebsorten. Insbesondere Pinot Grigio/Grauburgunder und Spätburgunder sind zurzeit in den USA stark im Kommen und eröffnen dem deutschen Weinmarketing neue Perspektiven.

Nach dem großen Aufsehen, das die junge Winzergeneration im eigenen Land in den letzten Jahren erregt hat, werden mit dem Winzernachwuchs zunehmend auch im Ausland Aktivitäten durchgeführt. „Generation Riesling“ nennt das DWI die junge Garde an Spitzenwinzern, mit denen das Image des deutschen Weinbaus weiter verjüngt und dynamisiert wird. Für die wichtigste Zielgruppe, die Medien, werden auch im kommenden Jahr wieder über 40 Informationsreisen in die deutschen Anbaugebiete durchgeführt. Themenschwerpunkte sind z.B. Wein & Wellness, Wein & Tourismus, Frauen & Wein oder Wein in der Gastronomie.

Darüber hinaus organisiert das DWI im kommenden Jahr Gemeinschaftsbeteiligungen für deutsche Aussteller, z.B. auf der weltweit größten Weinmesse Vinexpo in Bordeaux, betreut Besuchergruppen aus aller Welt im Umfeld der ProWein oder sorgt mit einem „Riesling-Room“ auf der London International Wine & Spirits Fair für ein Schaufenster deutscher Weine.
Die erfolgreiche Serie von Weinpräsentationen mit bis zu 70 deutschen Ausstellern wird auch in 2007 mit dem Titel „Riesling & Co. Worldtour“ Fachleute von San Francisco bis Tokio auf deutsche Weine aufmerksam machen. Alle Aktionen werden begleitet von PR-Maßnahmen, Pressemeldungen und -konferenzen, sowie von Internetseiten zum deutschen Wein in den verschiedensten Sprachen.

„Die Exportzuwächse der letzten Jahre bestätigen, dass sich die Konstanz unserer Auslandsstrategie der vergangenen Jahre bewährt hat. Sie hat – in Verbindung mit dem veränderten Weinangebot unserer Erzeuger – wesentlich dazu beigetragen, dass deutsche Weine wieder stärker nachgefragt werden und auf die Weinkarten der Topgastronomie in der Welt zurückgekehrt sind“, bilanziert Steffen Schindler. Darüber hinaus freut er sich darüber, dass sich die unterschiedlichen Gruppierungen der deutschen Weinwirtschaft im Ausland zunehmend als eine Einheit mit gemeinsamen Zielen präsentieren.

www.deutscheweine.de

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