Fröhlich, immer tanzbar, und oft mit akrobatischen Einlagen: In den frühen 50er-Jahren verschmolz der Rockabilly schwarzen Rhythm & Blues mit weißem Country & Western, Hillybilly Boogy und Bluegrass zu etwas ganz Neuem. Ein markanter Backbeat, kratzende Leadgitarre, geschlagener Kontrabass – die frühe Spielart des Rock ’n’ Roll ist von fast klassischer Reinheit und Präzision und war Ausgangspunkt der gesamten Popmusik bis heute.
Der junge Johnny Cash zählte zu den Stars des Rockabilly, Bill Haley, die Stray Cats, Sleepy La Beef und Reverend Horton Heat gehörten ebenso dazu. Einer der ganz Großen von ihnen, Carl Perkins, brachte andere Rockabilly-Legenden in seine Heimatstadt Jackson. Seitdem gilt die mittelgroße Stadt im Westen von Tennessee, eine gute Stunde von Memphis entfernt, als die Heimat dieser Musik. Grund genug dafür, dass hier auch die Rockabilly Hall of Fame steht – die Ruhmeshalle des Rockabilly. Geehrt werden Musiker wie Elvis Presley, Johnny Cash, Jerry Lee Lewis, Brenda Lee, Charlie Rich, The Jordanaires, und W. S. Holland. Das Museum erzählt alles über die Geschichte des recht kurzlebigen, aber enorm erfolgreichen Musikgenres.
Der Gründer des Museums und der Hall of Fame, Henry Harrison, organisierte in den wilden Fünfzigern an Wochenenden wilde Gigs in ausgeräumten Autowerkstätten. Und er war es auch, der das Rockabilly Fest ins Leben rief – Amerikas großen Tribut an den Rockabilly, dieses Jahr vom 3. bis 5. August gefeiert, verwandelt ganz Jackson in eine einzige Bühne des vollen Einsatzes an Stringbass und E-Gitarre.
Schon am Eröffnungsabend treten in der Stadthalle von Jackson Rockabilly-Legenden an: Die Tennessee Three mit der Johnny Cash Band setzen mit ihrem Programm „Walk the Line“ dem gestorbenen „Man in Black“ ein Denkmal. Der legendäre Songwriter und Performer Carl Mann ist zu hören, ebenso wie Joe Melson mit den Songs, die er zusammen mit Roy Orbinson geschrieben hat, so auch: „Crying“, „Only the Lonely“ und „Blue Bayou“. Als weiteres Highlight steht dieses Jahr aber mit Hannes Strauss and the Blue Vinyl Freaks auch eine Band aus Berlin auf der Bühne. Strauss hatte 1992 Carl Perkins begleitet. Mit ihm rückt erstmals eine europäische Band auf dem Rockabilly Festival in den Vordergrund.
Der Eintritt kostet 17 Dollar pro Abend, mit Sitzplatz an einem Tisch 27 Dollar. Jugendliche bis 14 Jahren nehmen kostenlos teil. Vorabreservierungen sind nicht erforderlich; Jackson verfügt über preisgünstige Hotels und Motels in großer Auswahl.
Alles Wichtige zum Festival und zur Hall of Fame steht unter www.rockabillyhall.org
Drei Tage nach dem Festival geht’s gleich weiter mit Rock ’n’ Roll: Vom 8. bis 16. August begeht das nahe Memphis den 29. Todestag Elvis Presleys mit der Elvis Week. Geboten werden zahlreiche Konzerte und viele weitere Veranstaltungen. Höhepunkt ist die Andacht bei Kerzenschein „Candlelight Vigil“ am 15. August, dem Vorabend des Todestags, Graceland. Dort im Garten liegt der erfolgreichste Rock ’n’ Roller aller Zeiten begraben.
Alle Informationen dazu gibt’s auf der Graceland-Website www.elvis.com
Reiseinformationen: www.tennessee.de