Eine erfolgreiche Köchin, ein erfolgreicher Koch arbeitet schon längst nicht mehr ausschließlich in der Küche. Man muss im Büro, beim Steuerberater, im Einkauf, in der Menschenführung und vor den Gästen bestehen. Was für eine Herausforderung, besonders in diesen so herausfordernden Zeiten. Max Stiegl, längst eine burgenländische Institution, spielt gekonnt auf allen Klavieren.
Hinzu kommt: Max Stiegl ist ein herausragender Koch. In keiner Phase zu gewollt kreativ, aber durchaus experimentierfreudig, Klassiker in Perfektion und dann wieder überraschende Kreationen, die oft aus Zutaten seiner burgenländischen Heimat zusammengefügt sind. Ganz wichtig: Vieles wird Nose to tail verkocht. Tatar vom Pferd, Lammnieren, Serbische Kutteln, Huhn in der Blase, Ziegenzunge auf Polenta, Truthahnhoden mit Oktopus oder ein Kalbsbeuschel gibt es ebenso wie ein Wiener Schnitzel und Grammelknödel.
Wer in Zeiten wie diesen nicht einmal ansatzweise an eine Pause oder gar ans Aufhören denkt, die Krise als Chance für neue Aufgaben nutzt, der muss aus dem Holz von Max Stiegl geschnitzt sein.
FEIER VERSCHOBEN
Aufgrund der anhaltenden Corona-Situation musste die geplante „Koch des Jahres“-Feier am Gut Purbach leider abgesagt werden. Max Stiegl wurde dennoch mit einer Magnumflasche Laurent-Perrier und einem vollelektrischen DS 3 CROSSBACK E-TENSE überrascht, um dieser besonderen Auszeichnung noch dieses Jahr eine Bühne zu bieten. Im Video-Interview fand der burgenländische Landeshauptmann und Laudator Mag. Hans Peter Doskozil lobende Worte für den Koch.
Über den begehrten Titel „Koch des Jahres“ sagt Max Stiegl: „Ich freue mich wahnsinnig über die Auszeichnung Koch des Jahres, den Oscar der Kulinarik. Und ganz besonders freut es mich, dass ich „Koch des Jahres 2021“ sein darf.
Das vergangene Jahr hat uns gezeigt, wie sich eine Welt anfühlt, in der plötzlich alle Lokale geschlossen haben. Das hat uns vor Augen geführt, welch wichtigen Stellenwert die Gastronomie in unserer Gesellschaft hat und wie privilegiert wir Köche sind, von Beruf Menschen zusammenbringen zu dürfen. Nach einem solchen Jahr als „Koch des Jahres“ geehrt zu werden, ist ganz besonders schön.
Außerdem ist es heuer genau ein Vierteljahrhundert her, dass der größte burgenländische Koch aller Zeiten, Walter Eselböck, diese Auszeichnung bekommen hat. Es ist toll, nun in seine großen Fußstapfen zu treten. Ich verdanke diesen Preis nicht nur dem Gault&Millau, sondern auch meinem tollen Team und natürlich meiner Frau, die es mir erst ermöglicht, überhaupt Koch zu sein und trotzdem drei Kinder zu haben. Danke!
Zuletzt noch ein Wunsch: Ich hoffe sehr, als „Koch des Jahres 2021″ wieder deutlich mehr in der Küche stehen zu dürfen als 2020“, so der Koch des Jahres gegenüber Gourmet Report.
Karl Hohenlohe, Herausgeber des Guide Gault&Millau, über das Ausnahmetalent aus dem Burgenland: „Max Stiegl ist ein Querdenker, will nicht gefällig sein und es allen Recht machen, ist scheinbar stets bereit, ein Risiko einzugehen und, ebenso von Vorteil, er beweist Humor. Und – das ist für uns vom Gault&Millau von ganz besonderer Bedeutung – Max Stiegl ist ein herausragender Koch.“
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Auch Martina Hohenlohe, Chefredakteurin des Guide Gault&Millau, ist mit der diesjährigen Wahl des „Koch des Jahres“ höchst zufrieden: „Seine schnörkellosen, nunmehr Vier-Hauben-gekrönten, Gerichte spiegeln seine geradlinige Persönlichkeit. Wir gratulieren Max Stiegl, diesem kochgewordenen Gesamtkunstwerk und seiner Brigade zum Titel „Koch des Jahres“.“
Daten und Fakten
Max Stiegl wurde 1980 In Koper, Slowenien geboren. Als er sechs Jahre alt war, zog Stiegl (eigentlich Željko Rašković) mit seiner Familie nach Salzburg, wo er später im Gasthof Abfalter seine Ausbildung zum Koch begann. Als Koch des Restaurants Inamera in Rust erhielt er im Alter von nur 21 Jahren seinen erste Michelin-Stern und ging damit als jüngster Sternekoch in die Geschichte ein. Max Stiegl ist Vater von drei Söhnen.
1998 Küchenchef im Restaurant Inamera, Rust
2000 Jüngster Sternekoch der Welt
2007 Übernahme des Lesehofs Gut Purbach, Purbach
2017 Erstmals drei Gault&Millau-Hauben mit 17 Punkten
ÜBERSICHT ÜBER VERGANGENE „KÖCHE DES JAHRES“ |
2020 Hubert Wallner See Restaurant Saag, Techelsberg 2019 Benjamin Parth Restaurant Stüva, Ischgl 2018 Markus Mraz Mraz & Sohn, Wien 2006 – 2016 Heinz Reitbauer Steirereck, Wien (Koch des Jahrzehnts) 2016 Konstantin Filippou Restaurant Konstantin Filippou, Wien 2015 Richard Rauch Geschwister Rauch, Trautmannsdorf 2014 Silvio Nickol Silvio Nickol Gourmet Restaurant, Wien 2004 – 2014 Karl und Rudi Obauer Obauer, Werfen (Köche des Jahrzehnts) 2012 Bobby Bräuer Petit Tirolia, Kitzbühel 2010 Andreas Döllerer Döllerer, Golling 2009 Thomas Dorfer Landhaus Bacher, Mautern 2008 Thorsten Probost Griggeler Stuba, Lech 2007 Joachim Gradwohl Meinl am Graben, Wien 2006 Leonard Cernko Mörwald Kloster UND, Krems 2005 Alexander Fankhauser Alexander (Hotel Lamark), Hochfügen 2004 Gerhard Fuchs Saziani Stub’n, Straden 2003 Josef Trippold Sen. und Jun. Zum Bären, Bad. St. Leonhard 2002 Christian Petz Meinl am Graben, Wien 2001 Klaus Fleischhaker Pfefferschiff, Salzburg 2000 Helmut Österreicher Steirereck, Wien (Koch des Jahrzehnts) 2000 Martin Sieberer Trofana Royal, Ischgl 1999 Jörg Wörther Schloss Prielau, Zell am See 1998 Heino Huber Deuring-Schlössle, Bregenz 1997 Heinz v. Hanner Kronprinz, Mayerling 1996 Johanna Mayer Hubertus, Filzmoos 1995 Walter Eselböck Taubenkobel, Schützen 1994 Franz Fuiko Mesnerhaus, Mauterndorf 1993 Reinhard Gerer Korso (Bristol), Wien 1992 Harald Fritzer Ex-À la Carte, Klagenfurt 1991 Ewald Plachutta Zu den 3 Husaren, Wien 1990 Sissy Sonnleitner Kellerwand, Kötschach-Mauthen 1990 Jörg Wörther Villa Hiss, Bad Gastein (Koch des Jahrzehnts) 1989 Karl und Rudi Obauer Obauer, Werfen 1988 Helmut Österreicher Steirereck, Wien 1987 Hansi Unterberger Unterberger Stuben, Kitzbühel 1986 Alfred Süssenbacher Bleibergerhof, Bad Bleiberg 1985 Werner Matt Hilton, Wien 1984 Ernst Huber Ex-Zoll, Bregenz 1983 Lisl Wagner Bacher, Mautern |
Zusammenfassung
Max Stiegl ist ein herausragender Koch. In keiner Phase zu gewollt kreativ, aber durchaus experimentierfreudig, Klassiker in Perfektion und dann wieder überraschende Kreationen, die oft aus Zutaten seiner burgenländischen Heimat zusammengefügt sind. Ganz wichtig: Vieles wird Nose to tail verkocht. Tatar vom Pferd, Lammnieren, Serbische Kutteln, Huhn in der Blase, Ziegenzunge auf Polenta, Truthahnhoden mit Oktopus oder ein Kalbsbeuschel gibt es ebenso wie ein Wiener Schnitzel und Grammelknödel.