Weniger Entzündungen durch natürliche Geburt?

Eine natürliche Geburt ist im Vergleich mit dem
Kaiserschnitt gesundheitlich möglicherweise vorteilhaft für das Kind.
Wie das Magazin GEO in seiner Juli-Ausgabe berichtet, werden
Neugeborene dabei gegen jene Bakterien immunisiert, die zum Aufbau
ihrer Darmflora nötig sind. Das hat ein schwedisch-deutsches
Forscherteam um Mathias Hornef und Michael Lotz von der
Universitätsklinik Freiburg bei Versuchen mit Mäusen herausgefunden.

Beim Weg durch den Geburtskanal schluckt der Fötus bakterielle
Bestandteile der mütterlichen Darmflora, die eine wesentliche Rolle
bei der Verdauung spielen. Doch die Rezeptoren der Darmepithel-Zellen
müssen erst lernen, die Bakterien als „gute Nachbarn“ zu tolerieren.

Dies geschieht, zumindest bei Mäusen, normalerweise zum Zeitpunkt
der natürlichen Geburt. Denn während das Darmepithel bei per
Kaiserschnitt entbundenen Tieren sehr heftig reagierte, wenn man es
den bakteriellen Reizen aussetzte, stießen die Freiburger
Mikrobiologen im Darm von natürlich geborenen Mäusen auf Spuren einer
gerade überstandenen, aber harmlosen Immunreaktion.

Vermutlich sind die Ergebnisse auf Menschen übertragbar: Durch
Kaiserschnitt entbundene Kinder leiden häufiger an
Verdauungsproblemen und Darmentzündungen als regulär zur Welt
gekommene Babys.

Das aktuelle GEO-Heft umfasst 156 Seiten, kostet 6,- Euro und
erscheint am 19. Juni 2006.

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