Hexen haben einen schwarzen Kater auf der Schulter, eine Warze auf der Nase und einen krummen Buckel. So stellen sich die meisten Menschen diese Märchengestalten vor, die in unzähligen Filmen und Büchern eine Hauptrolle spielen. Hexen gibt es auch heute noch. Allerdings haben sie mit den bösen Hexen von einst nichts mehr zu tun, weiß Sven-Christian Güthlein, Chefredakteur der Frauenzeitschrift bella:
„Die Hexen von heute sind oft ganz normale Frauen, die sich der sogenannten Weißen Magie verschrieben haben. Sie pflegen die alten Bräuche des Hexentums, zum Beispiel die Walpurgisnacht, und sehen den Hexenkult als Vorläufer der weiblichen Emanzipation. Sie wollen mit ihren Ritualen nur Gutes bewirken und nutzen dazu die überlieferten Rezepte der Hexen.“
Das Wissen der magischen Frauen ist auch heute noch aktuell, zum Beispiel im Bereich der natürlichen Kosmetik:
„Hexen nutzen alte Rezepte für natürliche Cremes. Wir stellen in der ‚bella‘ einige Rezepte vor, zum Beispiel ein Zitronen-Essig-Bad zur Hautreinigung oder ein Hautöl aus Avocado. Alle Cremes und Öle lassen sich selber herstellen, sie bestehen nur aus natürlichen Zutaten, die es in der Apotheke gibt.“
Viele typische Hexen-Medikamente sind heute anerkannte Heilmittel.
„Hexen wissen viel über die Heilkräfte der Natur. Sie benutzen Kräuter und Pflanzen, um Krankheiten oder Beschwerden zu lindern. Ein typisches Hexenkraut ist die Tollkirsche. Wenn man die falsche Dosis davon nimmt, kann die Tollkirsche zwar tödlich sein, aber sie hat auch eine heilende Wirkung und wird gegen Erkältungen, Entzündungen oder Augenleiden eingesetzt. Viele Hexenkräuter sind heute sehr anerkannt, zum Beispiel Johanniskraut, damit bekämpft man sehr erfolgreich Depressionen, Angstzustände und Magengeschwüre.“
Wer die kosmetischen Cremes nach alten Hexenrezepten ausprobieren möchte, findet in der bella vier Rezepte zum Selbermachen. Außerdem berichten moderne Hexen, wie sie zur Hexe geworden sind und welche Rituale sie anwenden.