Sushi in Berlin: Sticks’n’Sushi

Sushi ist für mich so eine Sache. Je mehr ich über Sushi lerne, desto schwieriger wird es, Sushi zu geniessen. Wobei das Essen von Sushi ja ganz einfach ist, man kann sogar meist die Finger nehmen.

Normalerweise ist beim Sushi nicht der Fisch das Problem, sondern der Reis. In Berlin ist aber oft schon der Fisch ein Problem. Angeblich gibt es keinen guten Fisch in Berlin. So wird meist Lachs und eine einfache, geschmacklich langweilige Thunfischqualität angeboten.  Das nächste Problem ist die Sojasauce. Häufig ist es eine salzige Billigsauce, die einem die Zehennägel hochzieht. Und dazu kommt fast immer, dass keine Schale für Sojasauce bereitgestellt wird, sondern eine Art evangelikales Tauf- oder besser Tauchbecken, in dem ein Nigiri getränkt werden soll. Natürlich mit der Reisseite. Jaja, ich weiß. Der Kellner sagt dann, das macht man so in Vietnam oder China.

Sticks’n’Sushi

Um ein gutes Sushi zu finden, fragten wir japanische und andere Freunde nach dem wir vorher TripAdvisor konsultierten und herausfanden, dass es 206 Sushi Anbieter in Berlin gibt und der beste ist das Zen, das wir natürlich gleich testeten. Nun, das Zen ist es definitiv nicht. Da braucht man nicht hinzugehen. Aber es ist schön billig! Nicht günstig, billig. Darüber brauche ich nicht zu schreiben.

Die besten Sushi-Ya in Berlin? Oh, nein, wirklich nicht!
Sticks’n’Sushi

Nun könnten wir natürlich in ein Restaurant des sympathischen The Duc Ngo gehen, wie z.B. das Ryotai 893 oder Kuchi. Im Ryotai waren wir kurz nach der Eröffnung. Die Atmosphäre war toll, das Sushi okayish, der Rest auch. Die Bedienung originell. Preis-Leistung stimmte nicht. Ins Kuchi, das immer sehr gut besucht ist, wollte ich nicht mehr, als ich die arrogante, überforderte Kellnerin beobachtete. Also gingen wir in das oft gelobte Sticks n Sushi. Das ist kein Sushi-Ya, es ist eine recht schicke dänische Restaurantkette, die u.a. auch japanische Häppchen anbietet. Als ich dort angekommen nach einem Tisch für drei nachsuchte, wurde ich von der hübschen und dauerlächelnden französischen Kellnerin gebeten, englisch zu sprechen, da viele Mitarbeiter kein Deutsch können. Originell.

Sticks’n’Sushi – das Restaurant

Wir bestellten uns eine Art großes Menü, das man dort Fireworks nannte.

Sticks’n’Sushi Fireworks – 135 € zu Dritt (2018)

Die Edamame waren kalt und mit einer schmackhaften Sauce überzogen. Originell und etwas unpraktisch, da man schmierige Hände bekam. Schmeckte gut.

Das Garnelen Tempura und der Thunfischtatar waren ebenso schmackhaft, rissen aber nicht vom Hocker. Auf die Lotus-Chips hätte ich verzichten können. Die Thunfisch und Lachsnigiri waren von einfacher Qualität wie man sie z.B. lecker bei Sushi Berlin an der Deutschen Oper deutlich preiswerter bekommt. Das Hamachi-Nigiri war sehr gut, der Reis ist z.B. bei Sachiko Sushi besser.

Am besten gefielen uns die InsideOut Makis. Diese waren Fusion und hatten wenig mit japanischen Makis zu tun, aber gutschmeckend. Es waren die besten Fusionrollen, die wir je hatten. und wir mögen die in der Regel mit Mayo vollgestopften Happen nicht.
Auf das norwegische Zuchtlachs-Carpaccio hätte ich gerne verzichten können.

Am Ende kamen die Sticks. Lauwarme Schaschliks. Mich machten sie etwas ratlos, mein pubertierender Sohn verschlang sie mit großem Vergnügen.

Der Service war den ganzen Abend liebenswürdig und durchgehend überfordert. Selbst die einfachsten Sachen liefen nicht rund. Oft musste der kompetente Barchef retten, der als einziger Durchblick hatte.  Insgesamt waren wir über zwei Stunden im Restaurant, was uns zu lange war. Die Küche schaffte es nicht schneller. Meine Frau meint, die Cocktails wären exzellent. Mein Asahi-Bier war mir nicht kalt genug. Filtriertes Leitungswasser wird fair mit 2 € pP am Abend berechnet.

Wir hatten einen teuren, aber vergnüglichen Abend. Würden wir noch einmal dort hingehen. Nein, würden wir nicht. Es gibt einfach keinen Grund. Das meinten wir einstimmig.

Sticks’n’Sushi Berlin – Preis-Leistung gefiel uns nicht – zu Dritt zahlten wir 200 € (inkl. Trinkgeld)

SticksnSushi, Potsdamer Str. 85 (im alten Tagesspiegel Gebäude) in Schöneberg.

Öffnungszeiten
:

Donnerstag 12:00–23:00
Freitag 12:00–23:00
Samstag 12:00–23:00
Sonntag 12:00–22:00
Montag 12:00–22:00
Dienstag 12:00–23:00
Mittwoch 12:00–23:00

Telefon: 030 88789416 – Reservierung ist vorteilhaft

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Bei ihm ging es aber auch flott zu. Vielleicht hatten wir einen schlechten Tag erwischt?

Hier noch ein satirisches Insider-Video zum Thema, dass Sie bitte nicht ernst nehmen:

 

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