Weinfeste auf Teneriffa

Bereits Shakespeare war Anfang des 16. Jahrhunderts dem Wein Teneriffas verfallen und erwähnte diesen in seinem Werk „Die Tragödie von König Richard III“.
Weinbau auf Teneriffa © Turismo de Tenerife

 „Der Wein steigt in das Gehirn, macht es sinnig, schnell und erfinderisch, voll von feurigen und schönen Bildern.“ Bereits Shakespeare war Anfang des 16. Jahrhunderts dem Wein Teneriffas verfallen und erwähnte diesen in seinem Werk „Die Tragödie von König Richard III“. Heutzutage würde der Dichter wohl im November auf die vielfältigste Insel der Kanaren reisen, denn dann findet in der Gemeinde Icod de los Vinos am 29. und 30. November das spektakuläre Weinfest statt.

Mit seiner ausgelassenen Stimmung, den kulinarischen Leckerbissen und dem vielfältigen Musikangebot zieht das „Fest der fruchtigen Traube“ Jahr für Jahr Besucher in seinen Bann.

Der Weinbau geht auf Teneriffa bis ins 15. Jahrhundert zurück, prägte Brauchtum, Kunst und Kultur der Insel und galt bis zum 18. Jahrhundert als treibende Wirtschaftskraft. Zwei Gründe führten zur Stagnation des Exports der Weine nach Europa: Einerseits das aufstrebende Madeira mit seinem Portwein, andererseits die nahezu komplette Zerstörung von Teneriffas Handelshafen Garachico durch einen Vulkanausbruch. Erst Ende des 20. Jahrhunderts erlebte der Weinsektor eine Neubelebung. Derzeit beherbergen die Kanarischen Inseln mehr als 80 verschiedene Rebsorten, ein einzigartiges und außergewöhnliches Weinbauerbe und dieses weitgehend endemisch. Denn Teneriffas Weinberge blieben von dem Einfall der Reblaus, die im 15. Jahrhundert rund 300 Jahre lang in Europa wütete, verschont, sodass traditionelle Rebsorten bis in die heutige Zeit reichen. Heute kultivieren die Tinerfeños eine Anbaufläche von mehr als 8.000 Hektar.

Fruchtbarer Boden am Fuße des Teide

Das besondere Geheimnis des fruchtigen Inseltropfens liegt in den Böden der größten Kanareninsel. Der vulkanische Ursprung verleiht den Weinen ihre charaktervolle Note und das ganzjährig milde Klima sowie die konstanten Passatwinde sorgen für eine optimale Reifung der Trauben. Die Anbauregionen auf Teneriffa untergliedern sich in fünf Bereiche: Abona, Valle de La Orotava, Valle de Güimar, Tacoronte-Acentejo und Ycoden Daute Isora.

Abona: Die Region Abona liegt im südlichen Teil von Teneriffa und umfasst insgesamt sieben Gemeinden. Charakteristisch für die Weinberge sind ihre steilen Hanglagen und Mischböden: In den flacheren und mittleren Regionen (zirka 200 bis 800 Meter über dem Meeresspiegel) herrscht vulkanischer Sandboden vor, in Höhenlagen um 1.800 Meter schwarze Böden. Das Wechselspiel von gemäßigtem Mittelmeer- und extremem Kontinentalklima verleihen den Trauben ein blumig-fruchtiges Aroma. Die am häufigsten angebaute Rebsorte heißt „Listán Blanco“.

Valle de La Orotava: Im zentralen Norden Teneriffas befindet sich das zweite Anbaugebiet der Insel. Es besteht aus drei Regionen, in denen vornehmlich Weiß- und Rotweine produziert werden. Dank des durchlässigen und mineralhaltigen Bodens erhalten diese eine ganz spezielle Note. Häufigste Rebsorten sind die „Listán Blanco“ und die „Listán Negro“. Diese bilden die Grundlage für milde Rotweine, die Rebsorten „Malvasia“ und „Verdello“ wiederum verleihen den Weißweinen ihre fruchtige Basis.

Valle de Güimar: Dieses bis zu 1.600 Meter hohe Anbaugebiet erstreckt sich im Südosten Teneriffas und setzt sich aus drei Gemeinden zusammen. Vorherrschende Rebsorte ist die „Listán Blanco“, jedoch gewinnen Rebsorten wie „Cabernet Sauvignon“ oder „Merlot“ an Bedeutung. Charakteristisch für den Weißwein aus dieser Region sind sein kräftiger Geschmack und das volle Aroma.

Tacoronte-Acentejo: Dieses Anbaugebiet umfasst insgesamt neun Gemeinden und liegt im Norden Teneriffas. Neben der „Listán Blanco“ sind vorwiegend „Negramoll“ und „Tintilla“-Rebsorten kennzeichnend für diese Region. Die Weinstöcke befinden sich in bis zu 1.000 Höhenmetern über dem Meeresspiegel und wachsen auf kalkarmen Vulkanböden. Das dichteste Anbaugebiet Teneriffas bringt vornehmlich Qualitäts-Rotweine und hochwertige Weißweine hervor.

Ycoden Daute Isora: Im Nordwesten Teneriffas gelegen, gliedert sich die fünfte Weinanbauregion in neun Bezirke. Sie gilt als ausgesprochen gutes Weißweingebiet, jedoch birgt sie auch ein großes Potential an qualitativ hochwertigen Rosés und Rotweinen. Die Rebstöcke stehen unter dem Einfluss des Atlantik-Klimas und der stetigen Passatwinde und liegen zwischen 50 bis 1.400 Höhenmetern. Dank der vulkanischen Bodenbeschaffenheit, des Mikroklimas und der langen Tradition des Anbaus, stehen gleich drei charismatische Wein-Produkte für diese Gegend: Weißweine mit sommerlichen Fruchtkomponenten, frisch-fruchtige Rosé- und junge Rotweine mit einem Waldfrucht- und Kirscharoma.

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