Für hervorragende Beiträge und Arbeiten im Bereich der
Ernährungsaufklärung zeichnete die Deutsche Gesellschaft für Ernährung
e. V. (DGE) in diesem Jahr sechs Journalisten aus, deren Arbeiten aus
über 100 Beiträgen ausgewählt wurden. Dagmar von Cramm überreichte die
mit insgesamt 10 000 EUR dotierten Preise in Hamburg.
In der Kategorie Tages- und Wochenzeitungen erhielten Elisalex Henckel von
Donnersmarck und Ulli Kulke den Preis für ihren Beitrag „In Zukunft
Grillen“, erschienen in der Welt am Sonntag. Die Autoren greifen darin
die Frage nach der Nahrungssicherung der Weltbevölkerung auf. Sie
thematisieren grüne Gentechnik, Biolandbau und Präzisionslandwirtschaft
und stellen Szenarien vor, ob Insekten oder trinkbare Supermahlzeiten und
Kekse aus Grillenmehl zukunftsweisend sind. Der Beitrag wirft einen
kritischen Blick auf die verschiedenen Entwicklungen und Trends in
Deutschland und den USA. Den Autoren ist damit eine sehr interessante
Reportage zu einem zukunftsweisenden Thema gelungen, die das Lesen zu einem
Erlebnis macht.
Im Bereich Publikumszeitschriften zeichnete die Jury die Fit for
Fun-Redakteurin Dörte Wilke für ihren Beitrag „Dick sein? Muss nicht
sein!“ aus. Zielgruppenorientiert und gut verständlich gibt der Artikel
eine kompakte Übersicht und erläutert, welchen Einfluss unsere Gene,
unsere Darmflora oder Schlafmangel auf das Körpergewicht haben. Eine
Zeitleiste veranschaulicht mögliche Einflussfaktoren, die in den ersten 35
Lebensjahren zur Bildung von Übergewicht beitragen können. Mit 5
Sofortmaßnahmen gegen die Pfunde bietet die Autorin dem Leser einfache
Regeln, wie er eine Gewichtsreduktion angehen kann.
Brigitte Osterath bekam den Preis in der Kategorie Hörfunk für ihren
Beitrag „Lebensmittelzusatzstoffe sind besser als ihr Ruf“ in WDR 5
Leonardo – Wissenschaft und mehr. Das gelungene und sachlich fundierte
Feature greift mit Zusatzstoffen ein kontrovers diskutiertes Thema auf.
Negative Wirkungen einzelner Zusatzstoffe, u. a. Aspartam, Glutamat oder
Chinolingelb lassen sich wissenschaftlich häufig nicht nachweisen.
Trotzdem reagieren Verbraucher sensibel darauf und beeinflussen mit ihrem
Verhalten den Markt. Letztendlich spielen, so die Autorin, weniger die
Zusatzstoffe eine Rolle für die Gesunderhaltung als vielmehr unsere
Lebensmittelauswahl und unser Ernährungsverhalten.
Im Bereich Fernsehen erhielt Beate Greindl für „Das Geschäft mit den
Nahrungsergänzungsmitteln“, in der Sendereihe Kontrovers des Bayerischen
Fernsehen, eine Auszeichnung. Sie beschreibt an einem Produktbeispiel zu
Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) sehr anschaulich, mit welchen
Vermarktungsstrategien Käufer geworben werden, und dass trotz unseriöser
Heilversprechen der Markt boomt. Die informative, kritische und
appellierende Reportage erläutert, dass die oft hoch dosierten NEM nicht
nur positive Wirkungen haben. Besonders Beratungen, die allzu schnell
bestimmte NEM zum Verkauf bewerben, sollen Verbraucher kritisch
hinterfragen.
In der Rubrik Internet hat die Jury Anja Tanas prämiert. Die
abwechslungsreiche Multimedia-Reportage „Esstrend vegan: Zwischen Kult,
Kritik und Vorurteilen“ in der WDR Servicezeit Ratgeber erläutert
informativ und sehr praxisorientiert verschiedene Facetten veganer
Ernährung. Was ist beim Einkauf zu beachten, welche Label gibt es für
vegetarische und vegane Lebensmittel und wie sind vegane Fleisch- und
Käseimitate zu bewerten? Der Leser erhält praktische Tipps, u. a.
Rezepte und einen Speisenplan, um sich eine Woche lang vegan zu ernähren.
Gleichzeitig stellt Tanas die möglichen Vorteile einer solchen Ernährung
auf die Gesundheit und auf das Ökosystem heraus.
Mit dem Journalisten-Preis wurden bereits zum 26. Mal herausragende
journalistische Arbeiten zu aktuellen Ernährungsthemen ausgezeichnet. Auch
für 2016 ist in den fünf Medienkategorien ein Preis ausgeschrieben.
Informationen gibt es unter www.dge.de, Rubrik Presse, Einsendeschluss ist
am 1. Februar 2016.