Rainer-Maria Halbedel

Der bekannte Berliner Restaurantkritiker und Blogger Bernhard Steinmann machte auf der Durchreise nach Perl-Nennig Station in Bonn.

1989 feierte Bonn, die provisorische Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland, seinen 2000. Geburtstag.
Zwei Jahre später fasste der Deutsche Bundestag den Beschluss zum Umzug des Parlamentes und Teilen der Bundesregierung nach Berlin. Bonn wurde Bundesstadt.

Neben vielen Sehenswürdigkeiten, Museen und Gedenkstätten, interessanten Bauwerken, Parkanlagen, einer reizvollen Umgebung und einer interessanten Entwicklung,
sozusagen vom Römerlager zur Bundesstadt, finden wir auch kulinarisch Eindrucksvolles.
In der Rheinallee in Bad-Godesberg betreibt Rainer-Maria Halbedel in einer Jugendstilvilla einen Restaurantbetrieb auf hohem Niveau.
Seit rund 30 Jahren erkocht er Jahr für Jahr einen Stern im Michelin und wird vom Restaurantführer Gault Millau derzeit mit beachtlichen 18 Punkten bewertet.

Los geht es mit einem Gruß aus der Küche:
Ein kleines Gefäß mit unscheinbarem Innern entpuppt sich als wahres Highlight.
Saiblingskaviar, Sauerrahmeis, eine Kartoffelemulsion, nur mit dem Abkochwasser püriert, ohne Bindemittel oder Butter sorgt für einen wahrhaft fulminanten Start.
Der leichte Gang trumpft mit kalt/warmen Temperaturspiel auf. Die einzelnen Komponenten verbinden sich zu einem gekonnten Aromenspiel.

Yellow fin Thunfisch.
Der „yellow fin“ gehört zu den mit am häufigsten vorkommenden Thunfischarten. Er ist bei uns als Gelbflossenthun bekannt. Vor uns liegt er roh mit Olivenöl mariniert und begleitet mit Vanille und Kresse.
Hinzu gesellt sich frittiertes Tatar und ein Röllchen, gefüllt mit Panacotta und Portulak. Abgerundet wird dieser Gang mit gebackener Wassermelone und einem Wassermelonensorbet.
Wieder haben wir ein Spiel mit Temperaturen und überraschender Geschmacksfülle.

Jakobsmuscheln
Auch diese erleben wir in außergewöhnlicher Qualität.
Angerichtet auf buntem Mangold aus dem eigenen Garten und mit einem Schäumchen aufgepeppt. An dieser Stelle darf ich darauf hinweisen, dass Rainer-Maria Halbedel die Pflanzen in seinem eigenen Garten anbaut.
Dies schon seit Jahren. Mangold hat ein zart nussiges Aroma und gehört im Übrigen zur Art der Roten Bete. Wobei hier nur Blätter und Blattstiele verwendet werden.
Ach ja, Aprikosen, Mandeln und rote Zwiebeln vervollständigten den geschmackvollen Reigen.

Die vollständige Kritik mit Fotos: www.bsteinmann-gourmet-unterwegs.de

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