KONSUMENT: Fertigsuppe „ohne Geschmacksverstärker“

Hefeextrakt dient zur Geschmacksverstärkung, damit angereicherte Lebensmittel
dürfen aber als „frei von Geschmacksverstärkern“ beworben werden

Ein Großteil der 19 vom Verein für Konsumenteninformation (VKI) getesteten
Paradeiser- und Gemüse-Fertigsuppen ist geschmacklich „verfeinert“. Statt
klassischem Glutamat, das als „Geschmacksverstärker“ deklariert werden muss, wird
zunehmend Hefeextrakt verwendet.

Dieses enthält von Natur aus große Mengen an
Glutaminsäure und hat einen wesentlichen Vorteil: Lebensmittel, die damit
geschmacklich aufmunitioniert werden, dürfen als „frei von Geschmacksverstärkern“
beworben werden. Bei sieben getesteten Fertigsuppen ist das der Fall.

Wer darauf
verzichten möchte: Le Gourmet und die Bio-Fertigsuppen von Ja! Natürlich, Natur
Compagnie und Suppenglück kommen ohne Geschmacksverstärker oder Hefeextrakt
aus. Die Testergebnisse gibt es auf www.konsument.at und im April-KONSUMENT.

Hauptzutat Zucker
Erstaunliches offenbart sich beim Zuckergehalt: Bei zwei Paradeisersuppen, Maggi Extra
Feine und Le Gusto, steht Zucker in der Zutatenliste an erster Stelle. Sie enthalten daher
mehr Zucker als Paradeiser. In einem Teller Paradeiser-Fertigsuppe können bis zu 2,5 Stück
Würfelzucker stecken, womit wohl niemand so schnell rechnet.
Nicht immer vegetarisch
Bei Kania, Radatz und Oma Kratky findet sich Rindfleischextrakt in der Zutatenliste.
Vegetarier können also nicht sicher sein, dass in Paradeiser- oder Gemüsesuppen kein
Fleisch steckt.

Mild ist anders
Die meisten Suppen sind erwartungsgemäß nicht gerade mild. Bis zu 3,3 Gramm Kochsalz
steckten in einem Teller Suppe. Nur die Paradeisersuppe von Natur Compagnie enthält
wenig Salz. Versuche, den Salzanteil zu reduzieren, scheitern aber laut Suppenherstellern
am Kundengeschmack. „Wer nun wissen will, wie viel Salz eine Fertigsuppe enthält, muss
derzeit noch in der Nährwerttabelle den Natriumgehalt ausfindig machen und mit 2,5
multiplizieren. Erst ab 2014 ist die Angabe des Kochsalzgehalts auf der Verpackung
verpflichtend“, erläutert VKI-Ernährungswissenschafterin Birgit Beck.
Die Testergebnisse gibt es auf www.konsument.at und im April-KONSUMENT.

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