Fleisch in Massen – Fleisch in Maßen

„Wir müssen die Straße bewegen“
Bereits 3 Prozent der Bevölkerung, die aus Gründen zunehmender Distanz zu den Bedingungen in der Tierhaltung ihr Konsumverhalten ändern, würden eine ökonomische Reaktion in Gang setzen, die den Handel dazu veranlasst, Produkte aus seinen Fleischtheken auszulisten. Das wiederum würde die Landwirtschaft zu kurzfristigem Handeln zwingen, die Haltungsbedingungen zu verbessern. Aber ändert das etwas an den zunehmend sehr großen Beständen in der Schweine- und Geflügelhaltung?

All dies waren Fragen, die auf einer Veranstaltung mit dem Thema „Fleisch in Massen – Fleisch in Maßen“ im November in Berlin diskutiert wurden. In verschiedenen Foren wurden Perspektiven für eine nachhaltige Tierhaltung und einen zukunftsfähigen Fleischkonsum erarbeitet.

Friedrich Wilhelm Graefe zu Baringdorf, Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, erinnerte daran, dass der Fleischsektor alle wichtigen Elemente beinhalte, um daran exemplarisch die Notwendigkeit einer veränderten Landwirtschaftspolitik aufzuzeigen. Im Moment sei ein Riesenschub in die industrielle Fleischproduktion zu verzeichnen und das gegen den Mainstream in der Gesellschaft.

In Anlehnung an die schnellen Erfolge nach den Anti-Atomprotesten im Sommer gelte es nun, die Menschen für eine andere Tierhaltung auf die Straße zu bringen. Die spannende Frage ist also: „Wer geht für Hähnchen auf die Straße?“. Vorrangiges Ziel müsse es nun sein, eine Kennzeichnungsregelung für Fleisch aus den verschiedenen Haltungsformen zu erreichen. Es sei die Kennzeichnungspflicht für Eier aus der Käfighaltung gewesen, die letztlich diese Eier aus den Regalen habe verschwinden lassen.
Britta Klein, www.aid.de

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