Damit Kaffee zum Genuss wird
Kaffee ist das beliebteste Getränk der Deutschen: Mit einem Verbrauch von 150 Litern pro Kopf und Jahr liegt er noch vor Mineralwasser (rund 130 Liter) und Bier (109 Liter). Gleichzeitig ist er nach Rohöl das wichtigste Handelsgut weltweit.
Auf der Tagung zur Produktion hochwertiger Agrar- und Forstprodukte in Schwellen- und Entwicklungsländern berichtete Juliane Palm von der Organisation EL PUENTE, dass die beiden vorherrschenden Sorten Robusta und Arabica rund 99 Prozent der Weltproduktion ausmachen. Robusta-Kaffee eignet sich auch für den Anbau in tieferen Lagen, er ist kräftig im Geschmack, hat eine rundliche Bohne und wird trocken aufbereitet. Bei der Sorte Arabica handelt es sich um Hochland-Kaffee, der nur manuell gepflegt und geerntet werden kann. Die länglichen Bohnen enthalten weniger Koffein und werden nass aufbereitet.
Doch wovon hängt es ab, wie (uns) der Kaffee schmeckt? Neben der Qualität des Rohkaffees und der Art des Röstverfahrens gibt es Faktoren, die auch Kaffeetrinker beeinflussen können: Kaffee sollte bei möglichst gleichbleibenden Temperaturen, am besten zwischen acht und 15 Grad Celsius, in einem lichtundurchlässigen, luftdicht abgeschlossenen Behälter gelagert werden. Der optimale Mahlgrad richtet sich vor allem nach dem ausgewählten Brühverfahren. Als Richtwert gilt: eine etwas feinere Mahlung für Espresso und einen mittleren Mahlgrad für die meisten Zubereitungsformen von Filterkaffee. Bei der Dosierung steht der persönliche Geschmack im Vordergrund. Als Orientierung nannte Palm sieben Gramm Kaffee pro Tasse (125 Milliliter) und 6,5 bis 7,5 Gramm für Espresso. Dabei müsse man beachten, dass reiner Hochland-Arabica ergiebiger sei als Robusta-Kaffee beziehungsweise Mischungen.
Den wichtigsten Einflussfaktor stelle jedoch die Wasserqualität dar. Das Wasser sollte eher weich sein. Die optimale Brühtemperatur beträgt 96 Grad Celsius. Kaffeemaschinen erreichen diese Temperatur jedoch selten. Weiterhin wies Palm darauf hin, dass fair gehandelter Kaffee den Anbauern garantierte Mindestpreise und langfristige Perspektiven biete. Zudem sei sichergestellt, dass menschenwürdige Arbeitsbedingungen herrschen und Investitionen in soziale Leistungen stattfinden.
Dr. Ute Zöllner, www.aid.de