AK Test: „Zu verbrauchen bis…“ – Gehackteses einwandfrei

Lagertemperaturen in Kühlvitrinen verbessert

Alles genießbar: Frisch abgepacktes Faschiertes (Gehacktes) war am Tag der Ablauffrist in Ordnung. Das zeigt eine AK Stichproben-Erhebung bei 20 vorverpackten Faschierten-Produkten aus 20 Supermarkt-Filialen. Fleisch wird besser gelagert als in den Vorjahren. Jedoch: Die meisten Messgeräte in den Kühlvitrinen zeigen nicht richtig an – sie täuschen eine bessere Kühlung vor. So hatten acht der 20 Produkte im Fleischinneren mehr als die auf der Packung angegebenen vier Grad Celsius. “Unsere Tests zeigen Wirkung. Keine Probe war zu beanstanden“, resümiert AK Konsumentenschützer Heinz Schöffl.

Alle 20 Proben von frisch abgepackten Faschierten waren am angegeben Ablauftag gut. Bis auf fünf Proben waren alle mit Schutzgas verpackt. Das heißt: Zur Verlängerung der Haltbarkeit werden die Verpackungen mit viel Sauerstoff befüllt, dadurch sieht das Fleisch auch länger optisch frisch aus und vergraut nicht. „Während der Lagerung erhöht sich aber auch der Gehalt an unerwünschten und gesundheitlich nicht unbenklichen Oxidationsprodukten des im Fleisch enthaltenen Cholesterins“, weiß Schöffl. Bei den Produkten lag der Sauerstoffgehalt in der Verpackung bei 45 bis 80 Prozent.

Frischfleisch sollte laut Angaben der Verpacker bei maximal zwei bis vier Grad Celsius gelagert werden. In 16 der 20 beurteilten Vitrinen (80 Prozent) lag die Lufttemperatur unter vier Grad Celsius, in vier Vitrinen (20 Prozent) etwas über vier Grad Celsius – maximal bei 5,6 Grad Celsius. „Das ist besser als in den Vorjahrs-Untersuchungen. Allerdings hatten 8 der 20 Produkte, 40 Prozent, eine höhere Kerntemperatur als vier Grad Celsius – bis zu maximal sechs Grad Celsius, was aber zu keiner Qualitätsminderung führte“, sagt Schöffl.

Lediglich die Temperaturanzeige in den Kühlvitrinen passt noch immer nicht ganz. In einer der 20 Vitrinen fehlte sogar das Thermometer. Nachmessungen ergaben: Die angezeigte Temperatur lag in 12 von 19 Fällen tiefer als die tatsächliche Lufttemperatur in der Vitrine: Abweichungen um 0,7 bis 1,7 Grad Celsius, maximal 5,6 Grad Celsius.

„Frischfleisch muss auch noch am angegebenen Verbrauchstag eine gute Qualität haben“, sagt Schöffl. Die AK fordert:

+ Die notwendigen Kühltemperaturen in den Supermarkt-Vitrinen müssen konsequent eingehalten werden. Dafür muss der Handel sorgen.
+ Es muss geprüft werden, wie sich die verwendeten Verpackungsgase auf die Qualität der Lebensmittel auswirken, wenn die Produkte dadurch länger haltbar sind.
+ Auf allen Fleischprodukten – ob Frischfleisch oder verarbeitetes Fleisch – soll die Herkunft stehen, so wie jetzt bereits bei Rindfleisch.

SERVICE: Die AK Erhebung „Verpacktes Faschiertes“ unter wien.arbeiterkammer.at

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