Frau Wiener, der Erlös aus der Versteigerung des ersten
Matjesfässchens der Saison kommt der von Ihnen
gegründeten Stiftung zugute. Was sind die Ziele Ihrer
Stiftung und was passiert mit dem Geld?
Sarah Wiener: Viele Kinder lernen heutzutage
nicht mehr den richtigen Umgang mit Lebensmitteln.
Ich will Kindern das Wissen und Können
vermitteln, um sich selbstbestimmt und bewusst
zu ernähren. Mit der Stiftung bilden wir Pädagogen
in Schulen und Kitas weiter, die dann
dauerhaft Koch- und Ernährungsbildungskurse
in ihrer Einrichtung anbieten. Die Kinder lernen,
einfache Gerichte selbst zuzubereiten, und erfahren
etwas über die Herkunft von Lebensmitteln.
Nebenbei schulen sie soziale Fähigkeiten
wie Teamarbeit und ihre Feinmotorik.
Wie passt der Matjes zum Motto Ihrer Stiftung
„Für gesunde Kinder und was Vernünftiges zu
essen“?
Sarah Wiener: Matjes gilt als sehr nährstoffreich,
doch „vernünftiges“ Essen bedeutet für mich mehr
als nur „gesund“: Viele Kinder kennen ja Fisch nur
als kleine panierte Quader. Da ist so ein frischer Matjes
etwas ganz anderes. Man sieht wenigstens noch,
dass es sich um einen Fisch handelt, der mal im Meer
geschwommen ist. Mir ist es wichtig, dass die Kinder
lernen, wo ihr Essen herkommt und wie man natürliche
Produkte zu einer Mahlzeit verarbeitet. Sie sollen nicht
komplett von den vorgefertigten Lebensmitteln abhängig
sein, die ihnen die Nahrungsmittelindustrie auftischt.
Außerdem glaube ich, dass Kinder einen Riesenspaß
haben, den Matjes auf die traditionelle, holländische
Weise zu verspeisen – am Schwanz packen und mit
einem Haps aufessen.
Würden Sie sich denn selbst als einen Matjesfan
bezeichnen?
Sarah Wiener: Als Wahl-Hamburgerin schätze ich
natürlich frischen Fisch außerordentlich. Am Matjes
gefällt mir – neben der urigen Art, ihn am Stück zu essen
– insbesondere die Tatsache, dass er zu 100 Prozent
MSC-zertifiziert ist, denn: Vernünftige Ernährung geht
Hand in Hand mit dem Thema Nachhaltigkeit.
Informationen zur Sarah Wiener Stiftung gibt es
auf www.sarah-wiener-stiftung.de