Neue Klassifikation im Languedoc

Mit dem Ziel seine Appellationen weiter aufzuwerten, hat die Berufsvereinigung für Languedoc-Weine CIVL (Conseil Interprofessionnel des Vins du Languedoc) ihr Angebot neu strukturiert. Ab sofort wird von den Produzenten der Region eine pyramidenartige Hierarchie umgesetzt, die 2010 genehmigt wurde. Die neue Klassifikation unterteilt die AOC-Weine des Languedocs in drei Kategorien: die AOC Languedoc, die Grands Vins du Languedoc und die Grands Crus du Languedoc.

Die AOC Languedoc

Die breite Basis der Pyramide bilden die Weine der AOC Languedoc, die 2007 die bisherige Coteaux du Languedoc ersetzte. Die Einführung dieser Regionalappellation sowie die europaweite Neuregulierung der Weinkategorien führten schließlich und in logischer Konsequenz zu einer Überarbeitung des Weinangebots und der Neustrukturierung innerhalb des Languedocs. Diese erste Kategorie macht etwa 30 Prozent der gesamten Weinproduktion im AOC-Bereich aus. Hier findet der Verbraucher leicht zugängliche Weine, die sofortiges Trinkvergnügen bereiten. Der Wiedererkennungseffekt ist hoch. „Daher benötigen wir in diesem Segment starke Marken“, erklärt Christine Molines, Exportleiterin des CIVL. „Diese fördern wir unter anderem mit dem 2007 aus der Taufe gehobenen ‘Club des marques‘, der innerhalb von zwei Jahren seinen Absatz im französischen LEH um 100 Prozent steigern konnte.“

Die Grands Vins du Languedoc

Im mittleren Bereich der Pyramide finden sich die Grands Vins du Languedoc. Dabei handelt es sich um strukturierte und aromatische Weine von 22 bewährten AOC, die typisch für ihr Terroir sind: Minervois, Corbières, Saint-Chinan, Limoux rouge, Malepère, Faugères, Cabardès sowie die natürlichen Süßweine Muscat und ein Teil der früheren Côteaux du Languedoc wie zum Beispiel Picpoul de Pinet. Etwa 60 Prozent der Erzeugung umfasst diese Ebene. „Eine Abstufung auf AOC Languedoc ist für Stillweine möglich“, so Christine Molines.

Les Grands Crus du Languedoc

Die Spitze der Pyramide wird von den Grands Crus du Languedoc gestellt, etwa zehn Prozent der AOC-Produktion. Das Angebot richtet sich an Weinliebhaber, die auf der Suche nach ausdrucksstarken Terroirweinen mit Seltenheitswert sind. Für die Weißweine gilt ein Ausbau von mindestens sechs Monaten, für die Roten von wenigstens zwölf Monaten. Nach der Abfüllung, die im Produktionsgebiet erfolgen muss, steht eine sensorische Prüfung an. CIVL-Präsident Frédéric Jeanjean, unter dessen Ägide die Reform vorangetrieben wurde, ist sich bewusst: „Diese Weine sind das Aushängeschild unserer Region!“ Die in dieser Kategorie beheimateten ausgewählten AOC sind Corbières-Boutenac, Minervois La Livinière, Terrasse du Larzac, Grès de Montpellier, Pic Saint Loup, Pèzenas, La Clape, Limoux blancs, Saint-Chinian Roquebrun und Saint Chinian Berlou.

Einheitliche Marktsegmente dank präziser Kriterien

Um die Homogenität der einzelnen Kategorien zu gewährleisten, müssen besondere technische und wirtschaftliche Anforderungen erfüllt sein. Dazu gehören beispielsweise die Anzahl der Erzeuger, der Ertrag im Weinberg, das Produktionsvolumen, der Endverbraucher-Mindestpreis und der Ort der Abfüllung. Vorausgesetzt diese Kriterien sind berücksichtigt, können die Winzer nach dem Prinzip der Selbstverwaltung ODG (Organisme de Défense et de Gestion) jeder einzelnen Appellation selber wählen, wo sie ihre Produkte innerhalb der Pyramide platzieren möchten.

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